Piloten sollen höher fliegen Bundeswehr gefährdet Windkraft-Ausbau
Der Windkraft-Ausbau stockt in Baden-Württemberg. Schuld daran sei unter anderem die Bundeswehr, deren Piloten bei Übungsflügen zu tief fliegen würden.
Beim Ausbau der Windkraft sieht sich das Land Baden-Württemberg durch Übungsflüge der Bundeswehr ausgebremst. Probleme bereiten demnach unter anderem die seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgeweiteten Tiefflugkorridore für Hubschrauber.
In einem Schreiben an Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) beklagen das Landesumwelt- und das Verkehrsministerium die von der Bundeswehr zusätzlich beanspruchten Flugkorridore. Eingeschränkt sieht sich das Land auch durch die sogenannte Radarmindestführungshöhe vor allem rund um die Flugplätze Niederstetten (Main-Tauber-Kreis) und Laupheim (Kreis Biberach).
Niedrige Flughöhe sorgt für Problem bei Windkraft-Ausbau
Gemeint ist damit die niedrigste Flughöhe, die einem Piloten vom Fluglotsen im Normalbetrieb zugewiesen werden darf. Dem Land bereite dies beim Ausbau der Windkraft "gehörige Schwierigkeiten". Für neue Windkraftanlagen seien die Flächen in großem Maße nicht nutzbar. Zuerst hatte die "Südwest Presse" am Samstag aus dem Brief zitiert.
Die ausgeweiteten Korridore für Hubschraubertiefflugstrecken beträfen mittlerweile ein Gebiet von rund elf Prozent der Landesfläche, etliche Regionen und Kreise seien betroffen. "Bei einem Blick auf die Karte stellt sich die Frage, ob diese Strecken in dieser Anzahl und Ausmaß wirklich zu Übungszwecken benötigt werden", argumentieren die Regierungsmitglieder.
"Auch wurden Strecken teilweise über bereits überplante Gebiete gelegt." Das Verteidigungsministerium solle beim Überprüfen des Streckenbedarfs nicht nur den militärischen Bedarf berücksichtigen, bitten zwei Grüne-Minister – darunter Umweltministerin Thekla Walker und Verkehrsminister Winfried Hermann.
- Nachrichtenagentur dpa