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Deutliche Worte: "Daniele Ganser ein Putin-Troll auf Globuli"


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Podiumsdiskussion
Daniele Ganser: "Putin-Troll auf Globuli"


Aktualisiert am 17.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Benjamin Auch, Michael Blume, Klaus Gestwa und Barbara Traub (von links): Gemeinsam diskutierten sie im Pavillon Oberaichern.Vergrößern des Bildes
Benjamin Auch, Michael Blume, Klaus Gestwa und Barbara Traub (v. l.): Gemeinsam diskutierten sie im Pavillon Oberaichern. (Quelle: Michael Ströbel)
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Bei einer Podiumsdiskussion in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart fanden die Diskutanten deutliche Worte in Richtung Daniele Ganser.

Unter großem Polizeiaufgebot fand am Mittwochabend in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart eine Podiumsdiskussion zum Thema "Fakenews entlarven" statt. Die prominent besetzte Expertengruppe diskutierte mehr als zwei Stunden lang vor allem über Daniele Ganser. Quasi als Gegenveranstaltung zu dessen im Mai geplanten Auftritt hatte das "Bündnis Solidarität statt Hetze" zu der Veranstaltung geladen.

"Querdenker", "Reichsbürger" und bekannte lokale Rechtsaktivisten hatten im Zusammenhang mit der Veranstaltung zu einer Gegendemonstration aufgerufen. Das machte einen massiven Polizeieinsatz notwendig. Mehr als ein Dutzend Polizeifahrzeuge samt Reiterstaffel waren im Einsatz, um den friedlichen Ablauf der beiden konträren Veranstaltungen zu gewährleisten. Zwar versuchten einige der Gegendemonstranten, interessierte Bürger am Zutritt zum Pavillon in Oberaichen zu hindern, letztendlich blieb es aber friedlich. Wohl auch dank des massiven Polizeieinsatzes – und weil nur rund 20 Demonstranten gekommen waren.

Gestwa: "Wagenknecht und Schwarzer sind Friedensschwurbler"

Demgegenüber zählte die Podiumsdiskussion 163 Gäste – weitere Interessierte mussten laut Veranstalter aus Platzgründen abgewiesen werden. Die Besucher erlebten einen bestens aufgelegten Klaus Gestwa. Der Professor und Direktor des Instituts für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Universität Tübingen bezeichnete die Veranstaltung als "Verschwörungstheoretische Drogenprävention".

Gestwa bezeichnete Daniele Ganser in Anspielung auf dessen Russland-Propaganda und alternativmedizinischen Seminare als "Putin-Troll auf Globuli". Für den Begriff wollte er sich auch in der Fragerunde nicht entschuldigen, als ihm ein Gast aus dem Publikum vorwarf, damit doch ebenfalls Hetze zu betreiben. Das entspreche schließlich nur den Tatsachen, so Gestwa. Neben Ganser bezeichnete Klaus Gestwa auch Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer als "Friedensschwurbler".

Publikum sprachlos

Sehr deutlich wurde auch Michael Blume, Antisemitismusbauftragter der Landesregierung von Baden-Württemberg. Er hat sich zur Vorbereitung ein Buch Gansers durchgelesen und daraus zitiert. Alle Kriege seien laut Daniele Ganser durch die USA inszeniert, so Blume.

Er zitierte Ganser wie folgt: "Die Siegermächte züchteten Hitler ganz bewusst, um Deutschland als potenzielle Gefahr für geopolitische Interessen des angloamerikanischen Staatenbundes ein für alle Mal zu beseitigen." Und weiter: "Hitlers militärische Aggressivität und rassistische Feindseligkeit gegenüber den Russen und Slawen führte Deutschland in den Untergang. Das war ein grenzenloser Triumph für die Angloamerikaner."

Worte, die das Publikum in Oberaichen, einem Ortsteil von Leinfelden-Echterdingen, sprachlos machten.

Aktivisten wollen Ganser-Auftritt weiter verbieten

Neben Gestwa und Blume diskutierten auch Prof. Barbara Traub, Vorstandsvorsitzende und Sprecherin der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg, und Benjamin Auch vom "Bündnis Solidarität statt Hetze". Auch 22 Ukrainerinnen und Ukrainer waren gekommen und bedankten sich für die Solidarität.

Laut Ralf Berti vom "Bündnis Solidarität statt Hetze" wollten mehrere bekennende "Reichsbürger", Neonazis, "Querdenker" und Rechtsesoteriker die Veranstaltung stören. Vor der Halle bekundeten diese, dass der Ausschluss aus der Halle an dunkle Zeiten erinnere, "wo andere Meinungen verboten wurden, jetzt sind wir wieder so weit", lautete es in einer Lautsprecherdurchsage.

Für Ralf Berti "NS-Vergleich und Relativierung vom Naziregime". Er sieht sich nun noch mehr darin bestätigt, den Auftritt von Daniele Ganser in Leinfelden-Echterdingen zu verhindern. "Die Möglichkeit besteht. Wir geben nicht auf."

Verwendete Quellen
  • Besuch der Veranstaltung
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