Energiesparen im Süden Baden-Württemberg soll Strom sparen – aber nur in der Früh
In Stuttgart und Umgebung sollen die Menschen am Freitagmorgen so wenig Strom wie möglich verbrauchen. Der Grund? Zu viel Windenergie im Norden.
Zum dritten Mal in diesem Jahr sind die Menschen in Baden-Württemberg an diesem Freitagmorgen (24. Februar) zum Stromsparen aufgerufen. In der Zeit von 6.00 bis 8.00 Uhr sollte der Stromverbrauch nach Möglichkeit reduziert werden, teilte der Netzbetreiber TransnetBW am Donnerstagabend in Stuttgart mit. Dann sollten etwa Laptops nur mit Akku benutzt und keine E-Autos geladen werden. Es bestehe aber keine Gefahr von Stromabschaltungen, hieß es.
Hintergrund ist, dass zu viel Windenergie im Norden entsteht. Weil die Netze nach Süden nicht ausreichend ausgebaut sind, muss TransnetBW als Ausgleich mehrere Hundert Megawatt aus Reservekraftwerken und dem Ausland beziehen. Redispatch nennt man das. Die Kosten dafür werden am Ende auf die Verbraucher umgelegt.
Mangelnder Netzausbau: Zu wenig Leitungen, um den Strom nach Süden zu bringen
Ein sogenannter Redispatch ist zum Beispiel dann notwendig, wenn im Norden Deutschlands zu viel Windstrom erzeugt wird. Da die Leitungen für den Weitertransport nach Süden nicht ausreichen, gibt es eine Art Stau auf den überlasteten Leitungen - und der Strom fließt über andere Wege ab. Wenn vorhandene Anlagen nicht ausreichend Strom zum Stabilisieren des Netzes einspeisen können, werden Reservekraftwerke hochgefahren oder es wird Strom aus dem Ausland importiert.
Erst vor zwei Wochen und Mitte Januar hatte es ähnlich große Redispatch-Maßnahmen gegeben, in deren Zuge TransnetBW die Verbraucher zum Stromsparen aufrief. Über die App "StromGedacht" sollten die Nutzer einen Hinweis bekommen: In den frühen Morgenstunden am Freitag zwischen 3.00 und 6.00 Uhr zeige die App dann "Gelb" an und empfehle, den Stromverbrauch vorzuziehen - in dieser Zeit zum Beispiel Akkus aufzuladen. Von 6.00 bis 8.00 Uhr wechsle die Farbe auf "Orange" - dann soll der Stromverbrauch verringert werden.
- Nachrichtenagentur dpa