Oppenweiler: Radfahrer flüchtet mit 70 km/h vor der Polizei

Späte Gerechtigkeit

Fahrradfahrer flüchtet mit Tempo 70 vor der Polizei

Kurioser Vorfall nahe Stuttgart: Mit 70 rast ein Fahrradfahrer der Polizei davon – und entkommt. Doch der Zufall meint es Wochen später gut mit den Beamten.

Bereits vor etlichen Wochen ist ein Radfahrer der Polizei in Oppenweiler entwischt. Das berichtet die Polizei in einer Mitteilung von Freitag. Mit rund 70 km/h raste er der Polizei auf seinem frisierten E-Bike davon, als die Beamten ihn in einer 30er-Zone anhalten wollten. So schnell, dass die Beamten ihn selbst mit ihrem Streifenwagen nicht mehr einholen konnten.

Es war ein unfaires "Wettrennen": Die Beamten mussten sich dem vorherrschenden Verkehr unterordnen und der Radfahrer gab Vollgas und die Beamten verloren ihn aus den Augen.

Backnang: Polizist erinnert sich an Radfahrer

Der Zufall meinte es nun aber gut mit den Polizeibeamten und sorgte für verspätete Gerechtigkeit. Am vergangenen Mittwoch nämlich erkannte derselbe Beamte das außergewöhnliche Rad wieder, als ein 42-Jähriger damit in der Weissacher Straße in Backnang – rund 20 Kilometer nordöstlich von Stuttgart gelegen und Nachbarstadt von Oppenweiler – an ihm vorbeiradelte.

Bei der anschließenden Inspizierung des Fahrrades stellte sich laut Polizeibericht heraus, dass es sich um einen Selbstbau handelt, der elektrisch auch angetrieben werden kann, ohne selbst in die Pedale zu treten. Die Geschwindigkeit wird dann analog zu einem Kraftrad mittels Gashebel reguliert.

Ermittlungen auch wegen Drogeneinflusses

Der Fahrer dieses Fahrrades konnte bei der Verkehrskontrolle keine Betriebserlaubnis und keinen benötigten Versicherungsschutz vorweisen, weshalb das Fahrrad daraufhin polizeilich sichergestellt wurde. Die weiteren technischen Untersuchungen an dem Bike sind noch nicht abgeschlossen (Stand Freitagmittag), weshalb noch unklar ist, wie schnell das Zweirad tatsächlich mit dem Elektromotor angetrieben werden kann.

Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis, nachdem der 42-Jährige keine gültige Fahrerlaubnis nachweisen konnte. Zudem ergaben sich bei der Kontrolle konkrete Anhaltspunkte, dass der Zweiradfahrer unter Drogeneinfluss stand.