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Großbrand im Kreis Böblingen: Einsatzkräfte kämpfen gegen Ammoniakleck


"So etwas noch nicht erlebt"
Großbrand bei Stuttgart – Giftgas tritt aus

Von dpa, t-online, mics

Aktualisiert am 28.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen einen Brand in Gäufelden: Durch das Feuer ist die Lagerhalle des Fleischereibetriebes einsturzgefährdet.Vergrößern des Bildes
Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen einen Brand in Gäufelden: Durch das Feuer ist die Lagerhalle des Fleischereibetriebs einsturzgefährdet. (Quelle: Andreas Rosar/dpa/dpa)

Seit Stunden bekämpfen bis zu 170 Einsatzkräfte einen Großbrand im Kreis Böblingen. Die Werkfeuerwehr von Mercedes-Benz unterstützt mit Spezialgerät.

In einer Lagerhalle und einem angrenzenden Bürogebäude eines Fleischereibetriebes ist in Gäufelden im Kreis Böblingen ein großes Feuer ausgebrochen. Die Halle ist einsturzgefährdet, der Schaden dürfte immens sein. Warum der Brand am Mittwochabend ausgebrochen ist, ist derzeit noch unklar, wie die Polizei mitteilt. Gäufelden liegt rund 30 Kilometer südwestlich von Stuttgart.

Laut der Feuerwehr Gäufelden sind Stand neun Uhr noch immer rund 40 Einsatzkräfte vor Ort, zwischenzeitlich waren es sogar rund 170. Auch ein Polizeihubschrauber wurde eingesetzt. Die Feuerwehr konnte den Brand gegen 21.30 Uhr erfolgreich eindämmen. Die Nachlöscharbeiten dauern aktuell noch an und ziehen sich voraussichtlich noch den ganzen Donnerstag.

Wie ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Gäufelden t-online mitteilte, unterstützt seit etwa drei Uhr in der Nacht auch die Werkfeuerwehr von Mercedes-Benz aus Sindelfingen die Löscharbeiten. Diese gestalten sich derzeit schwierig. Grund dafür ist eine Leckage an einem Ammoniaktank.

"Die gemessenen Ammoniakwerte sind so hoch, dass nur mit Chemieschutz-Anzügen und schwerem Atemschutz gearbeitet werden kann", so der Sprecher. Eine akute Gefahr für die Bevölkerung bestehe indes nicht, da sich Ammoniak schnell verflüchtigt.

Kreis Böblingen: Mercedes-Benz-Feuerwehr rückt mit schwerem Gerät an

Mit Großlüftern auf Ketten versucht nun die Mercedes-Benz-Feuerwehr, die Luft aus dem einsturzgefährdeten Gebäude zu drücken, damit die Einsatzkräfte den Ammoniaktank erreichen können. Dass die Feuerwehr eines Unternehmens bei Bränden unterstütze, sei zwar nicht üblich, kommt aber laut der Feuerwehr Gäufelden immer wieder vor, wenn Spezialgerät benötigt wird.

Eine Person, die als eine der ersten versuchte, den Brand zu löschen, sei leicht verletzt worden, sagte die Polizei. Die Feuerwehr forderte die Bevölkerung zwischenzeitlich dazu auf, Fenster und Türen verschlossen zu halten. Für die Einsatzkräfte vor Ort ist es ein außergewöhlich fordernder Einsatz: "So etwas habe ich noch nicht erlebt", sagte der Feuerwehrsprecher t-online.

Drohne und Hubschrauber überwachen umliegende Felder

Aufgrund von Trockenheit und Funkenflug seien laut Feuerwehr mithilfe eines Hubschraubers und einer Drohne die umliegenden Felder auf mögliche Flächenbrände kontrolliert. Wegen der Löscharbeiten wurden mehrere umliegende Straßen zwischenzeitlich gesperrt.

Zur Höhe des Schadens können laut Polizei derzeit noch keine genaueren Angaben gemacht werden. "Wir müssen zunächst abwarten, bis der Brand vollständig gelöscht ist. Erst dann können sich unsere Brandermittler ein genaues Bild vom Schaden machen", sagte ein Sprecher der Polizei Ludwigsburg t-online.

Der Feuerwehrsprecher verwies darauf, dass der Schaden sicher immens sei: "Neben dem reinen wirtschaftlichen Schaden an den Gebäudeteilen kommt es sicher auch zu einem Produktionsausfall", sagte er am Donnerstagmorgen.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit dem Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Gäufelden
  • Telefonat mit der Pressestelle des Polizeipräsidiums Ludwigsburg
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