Ulm Mehrere Tausend demonstrieren gegen die Pandemie-Politik
Erneut sind im Südwesten Tausende auf die Straße gegangen, um gegen die politischen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu demonstrieren. In Freiburg versammelten sich am Samstag schätzungsweise 3000 bis 3300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie ein Sprecher der Polizei bestätigte. "Entlang der Aufzugsstrecke formierten sich immer wieder kleinere Gruppen zum kurzfristigen Gegenprotest", teilte die Polizei am Abend mit, die von rund 200 Personen bei den Gegenprotesten sprach. Dabei sei es auch zu einer Blockadeaktion gekommen, die sich nach Ansprache durch die Polizei zügig aufgelöst habe.
In Reutlingen gab es einen Aufzug vom Bürgerpark durch die Innenstadt zurück zum Ausgangspunkt zwischen 18.00 und 20.00 Uhr mit "in der Spitze circa 7500 Personen", wie die Polizei am Abend mitteilte. Bei einer stationären Versammlung im Bürgerpark zwischen 16.00 und 18.00 Uhr seien bis zu 1000 Menschen gewesen. Es habe keine Gegendemonstration gegeben. Die "Maskentragepflicht wurde mit fortschreitendem Verlauf des Aufzugs zunehmend missachtet". Es wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet, unter anderem wegen Beamtenbeleidigung und weil im Bereich der Rednerbühne Polizisten angegangen oder bedroht worden seien.
Seit Wochen protestieren vor allem Gegnerinnen und Gegner der Corona-Maßnahmen immer wieder. Dabei sind regelmäßig Zehntausende Menschen im ganzen Land unterwegs. Häufig handelt es sich um unangemeldete und als "Spaziergänge" deklarierte Demonstrationen gegen die Corona-Verordnung. Mehrere Städte haben diese untersagt. Vermehrt bildet sich inzwischen aber auch Protest gegen die unangemeldeten Proteste, um für mehr Solidarität zu werben.
In Ulm ermittelt die Polizei nach einer unangemeldeten Versammlung am Freitagabend gegen einen 32-Jährigen, weil er eine Axt und eine Gasmaske mit zu der Demonstration brachte. Ein 19-Jähriger muss sich zudem wegen Beleidigung zweier Polizisten verantworten und ein 37-Jähriger, weil er ohne Maske an dem Protest teilnahm und sich gegen die Maßnahmen der Polizei zur Wehr gesetzt hatte.