Neue Boulderhalle vorgestellt München beheimatet wieder größte Kletterhalle Europas

Thalkirchen lockte schon seit Jahren mit einer sehr großen Kletter-Anlage. Nun eröffnet der Alpenverein dort ein neues Boulder-Gebäude. Das sorgt für einen neuen Superlativ.
In München steht künftig erneut die größte Kletteranlage Europas. Nach einer Bauzeit von rund neun Monaten hat der Deutsche Alpenverein (DAV) am Mittwoch zwei neue Boulderhallen im Kletter- und Boulderzentrum Thalkirchen vorgestellt. Diese werden am Wochenende während zwei Tagen der offenen Tür den Münchnerinnen und Münchner präsentiert.
Die Anlage in Thalkirchen ist mit ihren 5.100 Quadratmetern Kletter-Wänden und zukünftigen 1.850 Quadratmetern an Boulder-Anlagen die größte ihrer Art in Europa, wie der DAV berichtet. Sie kombiniert Bereiche für Bouldern, Klettern, Familientraining und allgemeines Training. Verena Dietl, Münchens dritte Bürgermeisterin und zuständig für Sport, betonte in einer Pressekonferenz: "Wir sind die Kletter- und Boulder-Stadt Nummer eins."
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Bouldern – das Klettern ohne Seil in Absprunghöhe – hat in den vergangenen Jahren immer mehr Beliebtheit erlangt, insbesondere bei jungen Menschen. Bundesweit wurden viele Boulderhallen errichtet. In Thalkirchen gab es bereits eine große Seilkletteranlage, allerdings nur einen relativ kleinen Bereich zum Bouldern.
Proteste hatten Baubeginn um Jahre verzögert
Das neu errichtete Gebäude mit dem Namen "Thalkirchen 3.0", in dessen Bau knapp zehn Millionen Euro investiert wurden, bietet nun zwei Etagen mit Boulder-Wänden. Zudem sind Übungsanlagen für Klettersteige und Gletscher-Rettungen geplant. Im Gegensatz zu den alten Hallen ist das neue Gebäude barrierefrei zugänglich. Der bisherige kleine Boulder-Keller soll zukünftig als Trainingsstätte für Deutschlands Top-Kletterer und Kletterinnen aus der Nationalmannschaft dienen.
Die Pläne für den Neubau wurden bereits 2017 vom Alpenverein initiiert. Aufgrund von Protesten von Anwohnern und behördlichen Verzögerungen begann der Bau jedoch erst im vergangenen Jahr. Architekt Ralph Gierlinger beschrieb es am Mittwoch als das "mit Abstand komplizierteste Projekt", das sein Büro jemals betreut hat.
- Nachrichtenagentur dpa