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Theaterabenteuer im Archäologischen Zentrum


Mainz
Theaterabenteuer im Archäologischen Zentrum

Von dpa
27.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Schauspiel "Rob" des Staatstheaters MainzVergrößern des BildesDie Schauspieler Denis Larisch (l) und Simon Braunboeck spielen in einer Szene des Schauspiels "Rob". (Quelle: Hans Jörg Michel/Staatstheater Mainz/dpa/Bildarchiv/dpa-bilder)

Theatermacher wollen nah ran ans Publikum - und deswegen auch immer wieder mal ihre angestammte Bühne verlassen. Zur deutschen Erstaufführung des Schauspiels "Rob" zog das Staatstheater Mainz in den noch gar nicht ganz fertigen Neubau des Leibniz-Zentrums für Archäologie ein. Für das Publikum auf den 199 Plätzen einer kleinen Tribüne war der hohe und weite Raum ein besonderes Erlebnis.

Für das eigenwillige Schauspiel des griechischen Autors Efthymis Filippou hat Regisseur und Bühnenbildner Wolfgang Menardi den Museumsraum mit Tierfiguren gestaltet, die aus Abgussformen des Forschungsmuseums RGZM geschaffen wurden. In dem Stück betrachten zehn Schauspielerinnen und Schauspieler den verstorbenen Mörder "Rob" aus unterschiedlichen Perspektiven.

"Wir arbeiten gar nicht so anders", sagt RGZM-Generaldirektorin Alexandra Busch. "Wenn wir überlegen, welche Fragen wir bei einem archäologischen Befund entwickeln, nehmen wir ganz unterschiedliche Perspektiven ein." Der rund 1000 Quadratmeter große Raum soll auch künftig für Kunst, Ausstellungen, Lesungen oder Vorträge genutzt werden.

"Mit dem Theater gelegentlich den Ort zu wechseln, ist ein Prinzip, an das wir absolut glauben", sagt der Intendant des Staatstheaters Mainz, Markus Müller. Das biete sich etwa an, wenn der Stoff mit der ungewohnten Umgebung zu tun habe. Auch "wenn das künstlerische Team Lust auf die Herausforderung hat und das Publikum die Offenheit, uns dabei gedanklich und physisch zu begleiten, können solche Theaterabenteuer sehr bereichernd sein". Im Fall von "Rob" treffe dies alles zu.

"Bühne, Kostüme und Spiel verschmelzen in diesem Stück mit dem Raum", sagt Müller der Deutschen Presse-Agentur. "Rob kommt fast wie eine Oper daher oder wie ein antiker griechischer Stoff, in dem bukolische Bilder sich ins Fratzenhafte verzerren und wir nicht mehr wissen, wem oder was wir glauben können." Auch in dem künftigen Museum - die Eröffnung der Ausstellung ist für 2024 geplant - werde es einmal darum gehen, die Zeugnisse der Vergangenheit zu befragen und aus einzelnen Stücken die Geschichte ferner Zeiten zusammenzusetzen.

Die Bespielung eines neuen Ortes - zumal eines Raums, der noch nie genutzt wurde - stelle auch erhebliche Ansprüche an Logistik und Technik, erklärte Müller. ""Rob" ist und war für uns eine anspruchsvolle, bereichernde Erfahrung - und wir sind froh, dass wir die Herausforderung angenommen haben."

Neben dem künstlerischen Reiz einer vorübergehenden neuen Spielstätte sei damit auch die Möglichkeit verbunden, den Spielplan zu erweitern, erklärt der Intendant. Die nächste Produktion ist bereits in Vorbereitung: Für das Musiktheater "Il trionfo del Tempo e del Disinganno" von Georg Friedrich Händel soll eine zweite Tribüne eingerichtet und so die Platzzahl erhöht werden.

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