Mainz Viele Einsätze durch Orkantief: "Jede Menge Bäume"
Das Orkantief "Zeynep" hat auch in Rheinland-Pfalz seine Spuren hinterlassen. Bäume stürzten um, mancherorts fiel der Strom zeitweise aus, auch der Zugverkehr wurde beeinträchtigt.
In der Landeshauptstadt Mainz sowie in den Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms seien bis zum frühen Abend rund 40 unwetterbedingte Einsätze erfolgt, teilte die Feuerwehr in Mainz am Freitag mit.
Die Feuerwehrleitstelle Mainz habe Unwetteralarm ausgelöst und sei personell aufgestockt worden, um die vielen Hilfeersuchen abarbeiten zu können. In mehreren Mainzer Stadtteilen brachen Äste ab und kippten Bäume um. In Mainz-Ebersheim fiel ein Schornstein vom Dach.
Im Landkreis Ahrweiler wurden ein Traktorfahrer und seine Beifahrerin auf der Bundesstraße 267 bei Dernau leicht verletzt, als durch Sturmböen ein zunächst unbekannter Gegenstand gegen die Frontscheibe schlug. Die Scheibe splitterte, und durch die herumfliegenden Splitter wurden der 72 Jahre alte Mann und die 37 Jahre alte Frau leicht verletzt, wie die Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler mitteilte.
Für das Dienstgebiet des Polizeipräsidiums Trier sagte ein Sprecher, es seien "jede Menge Bäume" umgestürzt. In der Eifel fiel bei Daun ein Baum auf das Auto eines Mannes, der 57 Jahre alte Fahrer blieb unverletzt. Auch im Hochwald und an der Mosel seien Bäume umgestürzt, sagte der Sprecher. Von großen Schäden war zunächst nichts bekannt.
In der Pfalz sagte ein Sprecher der Polizei in Kaiserslautern, es habe zunächst keine größeren Sachschäden in dem Gebiet gegeben. Ein Baum sei auf einen Strommast und ein Verkehrsschild gegen ein Auto gefallen. Des Weiteren seien durch den Sturm Bäume umgestürzt. In Neustadt/Weinstraße beschädigte der Sturm eine Corona-Teststation.
Im Landkreis Neuwied sprachen die Behörden am Abend von mehr als 50 Einsätzen für Feuerwehren, Polizei und Rettungsdienst. Insbesondere handelte es sich um umgestürzte Bäume, teilweise mit Schäden an Fahrzeugen oder Gebäuden.
Mehrere Städte hatten angekündigt, ihre Friedhöfe von Freitag an übers Wochenende aus Sorge etwa vor herabstürzenden Ästen oder gar umstürzenden Bäumen zu schließen. "Die Sicherheit geht einfach vor", betonte beispielsweise die Vorstandschefin des Wirtschaftsbetriebs Mainz, Jeanette Wetterling. Die flutgeschädigte Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler kündigte auch die mehrtägige Schließung von Spielplätzen, Parks, Gastronomiezelten und der Eisbahn im Kurpark an.
Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium in Mainz zeigte sich unterdessen angesichts der erst für die zweite Tageshälfte vorausgesagten einzelnen Orkanböen erleichtert über den Beginn von Schulferien. Man sei froh, dass sich die Schülerinnen und Schüler am Freitag rechtzeitig auf den Heimweg machen könnten, sagte ein Ministeriumssprecher der Deutschen Presse-Agentur. Am letzten Tag vor Schulferien gibt es meist keinen Nachmittagsunterricht.
Beim vorherigen Sturmtief "Ylenia" seien dem Bildungsministerium keine wetterbedingten Unfälle mit Schülern bekanntgeworden. Am Donnerstag wurde dem Sprecher zufolge landesweit eine niedrige zweistellige Zahl von Schulen vorsorglich geschlossen. Zudem seien im Kreis Ahrweiler die Schulen dicht gewesen. Am Freitagvormittag seien die Schultore in der Regel wieder überall geöffnet worden. In der nächsten Woche haben die Schüler in Rheinland-Pfalz Winterferien.