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Rheinland-Pfalz impft Astrazeneca plus Biontech oder Moderna


Mainz
Rheinland-Pfalz impft Astrazeneca plus Biontech oder Moderna

Von dpa
02.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Arzt zieht eine Spritze mit dem Impfstoff von Moderna aufVergrößern des BildesEin Arzt zieht eine Spritze mit dem Impfstoff von Moderna auf. (Quelle: Oliver Berg/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)

Rheinland-Pfalz stellt die Corona-Zweitimpfungen bei Astrazeneca in den 32 Impfzentren von Montag an auf Biontech und Moderna um. "Darüber hinaus werden künftig mit Astrazeneca beginnende Impfserien in den Impfzentren in einer verkürzten Frist von mindestens vier Wochen mit einem der mRNA-Impfstoffe beendet", kündigte das Gesundheitsministerium am Freitag in Mainz an. Am Zeitpunkt der bereits vergebenen Termine für Zweitimpfungen ändere sich aber nichts.

Damit schließe sich Rheinland-Pfalz dem bundesweiten Vorgehen an, über das bei einer Sondersitzung der Gesundheitsminister am Freitag beraten worden sei. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte am Donnerstag überraschend mitgeteilt, dass Menschen, die eine erste Dosis des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna erhalten sollen. Die Wirksamkeit sei bei dieser Kombination höher und die Frist bis zur zweiten Impfung könne verkürzt werden, erläuterte das Gesundheitsministerium.

Die erneute Änderung der Empfehlungen zum Einsatz von Astrazeneca stelle das Land wieder vor große Herausforderungen, sagte Landesimpfkoordinator Daniel Stich (SPD). "In Rheinland-Pfalz betreffen die Änderungen rund 65.000 bereits terminierte Zweitimpfungen in den 32 Impfzentren."

Die Landesvorsitzende des Hausärzteverbands, Barbara Römer, sagte, diese Kombination zum Schutz vor einer Infektion mit der sich ausbreitenden Delta-Variante sei medizinisch sinnvoll, sehr effizient und in den Hausarztpraxen "schon jetzt individuell gelebte Praxis". Der Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf sei aber auch bei zwei Impfungen mit Astrazeneca oder mit Biontech äquivalent.

"Mit dieser vollkommen unabgestimmten Meldung stürzt die Stiko bundesweit ohne jede Not Arztpraxen in ein logistisches Impfchaos", kritisierte Römer. Die nicht abgestimmte Kehrtwende der Impfkommission erschüttere zum wiederholten Mal das Vertrauen der Bürger und Bürgerinnen in die Impfkampagne schwer, der Schaden sei immens. Der Beratungsbedarf in den Praxen sei "erneut explodiert" und die Umplanung langfristig abgestimmter Zweitimpfungen führe zu organisatorischem Chaos. Die Impfstoff-Bestellungen für die kommende Woche seien nicht mehr zu korrigieren und die Intervalle zwischen den Spritzen könnten nicht einfach verlängert werden.

Die "sehr kurzfristig benötigten zusätzlichen Mengen an mRNA-Impfstoff" organisiere das Land hauptsächlich über noch nicht verplante, aber angekündigten Zusatzlieferung von Moderna, kündigte Stich an. "Darüber hinaus verschafft uns die Quote von nicht wahrgenommenen Terminen in den Impfzentren von aktuell rund 15 Prozent einen Spielraum." Der Bund habe auch zugesagt, sicherzustellen, dass jede mit Astrazeneca begonnene Impfserie mit einem mRNA-Impfstoff abgeschlossen werden könne.

Der Bund habe allerdings den Anteil von Astrazeneca an den versprochenen Impfstofflieferungen im Juni erst kürzlich erhöht, sagte Stich. Aufgrund der Stiko-Empfehlung könne dieses Vakzin aber in den Impfzentren nur Menschen über 60 Jahren gespritzt werden. In dieser Altersgruppe liege die Erstimpfquote jedoch schon bei mehr als 85 Prozent. Eine Einzelberatung, die bei der Vergabe des Impfstoffs an jüngere Menschen Voraussetzung sei, könnten die Impfzentren nicht leisten. Das Land setzt daher auf Sonderimpfaktionen mit Kommunen und Medizinern vor Ort.

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