Geschichtsinstitut Regionalhistoriker stellen sich neu auf
Mehr als 60 Jahre nach seiner Gründung stellt sich das Institut für Geschichtliche Landeskunde (IGL) breiter auf und will weiter in die Öffentlichkeit hinein wirken. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung beschloss in Mainz eine Namensänderung, eine neue Satzung und wählte einen neuen Vorstand.
Im neuen Namen Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz kommt das Selbstverständnis zum Ausdruck, die Regionalgeschichte im gesamten Bundesland voranzutreiben. Bisher hieß der Verein Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz.
Mit der zusätzlichen Verankerung des Instituts auch an den Universitäten Trier und Koblenz werde der besondere Charakter als Einrichtung des Landes akzentuiert, sagte der Historiker Michael Matheus, der die Leitung des Instituts nach dem überraschenden Rücktritt des bisherigen Vorstands vorübergehend übernommen hatte. "Wenn wir uns nicht bereiterklärt hätten, diesen Notvorstand zu übernehmen, wäre im November möglicherweise Schluss gewesen", sagte der jetzt ebenfalls aus dem Leitungsgremium ausgeschiedene Historiker Hans Berkessel.
Entgegen den Bestrebungen, das Institut stärker auf die wissenschaftliche Forschung zu begrenzen, bekräftigte die Mitgliederversammlung das Motto "Forschen, Vermitteln, Mitmachen". Dazu gehört die Vernetzung mit historischen Vereinen, Gesellschaften, Museen und Archiven. Dort engagieren sich auch viele der rund 800 IGL-Mitglieder.
Die Versammlung wählte drei neue Vorstandsmitglieder: Leif Scheuermann von der Universität Trier und Christian Geulen von der Universität Koblenz übernahmen die ehrenamtliche Aufgabe als Vorsitzende. Der bisherige Geschäftsführer Michael Sprenger wurde zum Schriftführer bestimmt. Schatzmeisterin Hedwig Brüchert wurde in ihrem Amt bestätigt. Matheus, der zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde, zeigte sich zuversichtlich, dass noch ein weiteres Vorstandsmitglied von der Universität Mainz dazukommt.
Dem Verwaltungsrat gehört unter anderem Landtagspräsident Hendrik Hering (SPD) an. Neu eingerichtet wurde ein Wissenschaftlicher Beirat mit acht gewählten Mitgliedern.