Rätselhafte Motivation Sachse ließ sich fast 100 Mal gegen Corona impfen
Wieso hat er das getan? Über den Fall eines sächsischen "Massen-Impflings" rätselt die Staatsanwaltschaft. Nun wird bekannt: Der Mann soll sich noch öfter geimpft haben als zunächst vermutet.
Der Fall eines Mannes, der sich in Sachsen zigfach gegen das Coronavirus hat impfen lassen, zieht nun offenbar auch Kreise bis nach Sachsen-Anhalt – laut der Staatsanwaltschaft Magdeburg hat sich der 61-Jährige auch dort impfen lassen.
Ein entsprechendes Ermittlungsverfahren sei "hier anhängig", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Magdeburg am Dienstag. Er sprach von einem "auffälligen Verhalten" und dutzenden Impfungen. Die Behörde warte auf weitere Verfahren gegen den Verdächtigen, um die Ermittlungen in einer Hand zu führen.
Der 61-Jährige hatte sich seit Sommer 2021 immer wieder in Sachsen impfen lassen, manchmal mehrfach täglich. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Leipzig erhielt er dort in Impfzentren mindestens 95 Spritzen.
Ermittlungen von Staatsanwaltschaft Leipzig führen nach Magdeburg
Zur Motivation des Mannes lägen noch keine gesicherten Erkenntnisse vor, sagte ein Sprecher. Als der Fall im vergangenen Jahr bekannt wurde, wurden die Ermittler noch mit der Vermutung zitiert, dass der Tatverdächtige mit der Masche die ihm ausgestellten Impfzertifikate habe verkaufen wollen.
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Der Fall liegt nun inzwischen bei der Staatsanwaltschaft in Magdeburg, wo der Beschuldigte wohnt. Als der "Massen-Impfling" Anfang März in Eilenburg (Nordsachsen) gestoppt wurde, hatte er Blanko- und auf andere Namen ausgefüllte Impfausweise bei sich.
Ihm wird mehrfacher Betrug vorgeworfen, sagte der Magdeburger Oberstaatsanwalt. Es bestehe der Verdacht, dass der Mann Impfzertifikate verkaufte. "Die Ermittlungen werden noch geraume Zeit in Anspruch nehmen."
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- lvz.de: "Betrüger lässt sich fast 90 Mal gegen Corona impfen: Wie gefährlich ist das?"