Verbotenes Aufnahmeritual beim LKA: Beamte sollen auf Kollegen geschossen haben

Pikante Ermittlungen beim Landeskriminalamt in Sachsen: Im Raum Leipzig sind Wohnungen und Arbeitsplätze von 23 Beamten durchsucht worden. Es geht um Schüsse beim Aufnahmeritual eines Einsatzkommandos.

Durchsuchungen beim Landeskriminalamt (LKA) im Raum Leipzig: Die Generalstaatsanwaltschaft und das LKA Sachsen haben die Privatwohnungen und Arbeitsplätze von 23 Beamten durchsucht, die allesamt Angehörige des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) Leipzig sind. Es gehe um den Verdacht der gefährlichen Körperverletzung im Amt und den Diebstahl von Waffen, wie die Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen: ein verbotenes Aufnahmeritual für zwei neue Angehörige des Kommandos. Bei einer Abschlussveranstaltung Ende 2020 sollen Beamte mit einer Übungswaffe auf einen der Neulinge geschossen haben. Zum Einsatz gekommen soll dabei nicht tödliche Übungsmunition, sogenannte Simunition, gekommen sein.

Bei dieser "Abschlussprozedur" habe der neue Kommandoangehörige Hämatome erlitten, die von einer anwesenden Polizeiärztin medizinisch versorgt wurden. Auch gegen sie richteten sich die Ermittlungen, insgesamt seien 26 Personen im Verdacht, beteiligt zu sein. Die Munition sei für das Ritual unberechtigt entwendet worden.