LKA ermittelt Schwerer Hacker-Angriff auf Uni Leipzig
Hacker haben die Uni Leipzig attackiert: Das komplette System des
Die Universität Leipzig ist eigenen Angaben zufolge Opfer eines Hackerangriffs geworden. Unbekannte Täter haben unter anderem das System des Instituts für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie (IMISE) ins Visier genommen.
Die Attacke erfolgte in der Nacht zu Mittwoch mit sogenannter Ransomsoftware. Mit diesem Begriff werden Schadprogramme bezeichnet, die bei den Opfern den Zugriff auf Daten und Systeme einschränken oder verhindern, indem sie beispielsweise alle Festplatten verschlüsseln. Für die Entschlüsselung verlangen die Angreifer ein Lösegeld (engl. "ransom").
Ob die Angreifer in diesem Fall bereits Geldforderungen an die Uni gestellt haben, ist derzeit noch unklar. "Aus ermittlungstaktischen Gründen" werde man darüber im Augenblick keine Auskunft erteilen, sagte Uni-Sprecher Michael Linder am Freitag t-online. Das Landeskriminalamt hat Ermittlungen übernommen.
Daten von 10.000 Leipziger Patienten wohl nicht abgegriffen
Von dem Angriff sind der Uni zufolge auch das Zentrum für Klinische Studien und Teile des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen (LIFE) betroffen. Brisant: Am LIFE werden seit 2010 regelmäßig 10.000 Leipziger für eine Langzeitstudie untersucht.
Uni-Sprecher Lindner betont jedoch: Es gebe derzeit "keine Hinweise, dass Studien- und Patientendaten abgegriffen worden sind". Diese sensiblen Daten seien besonders geschützt.
Das IMISE und das Universitätsrechenzentrum leiteten den Angaben zufolge Sicherheitsmaßnahmen ein. Auf der Internetseite des Instituts heißt es: "Die betroffenen Systeme sind derzeit abgeschaltet und von außen nicht erreichbar." Mitarbeiter seien aktuell nicht unter ihren bekannten Mailadressen erreichbar. Der Prüfungs- und Wiederherstellungsprozess werde mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
- Telefonat mit Uni-Pressesprecher Michael Lindner
- IMISE-Webseite
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa