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Bundestagswahl in Leipzig: Stimmzettel wird zum Internet-Streich


So war das nicht gedacht
Bundestagswahl-Stimmzettel wird zum Internet-Scherz

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 26.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Musterstimmzettel des Wahlkreises 152: Ganz unten in der letzten Reihe steht Martin Bayer zur Wahl. Wo normalerweise Platz für einen Parteinamen ist, hat der Einzelkandidat eine Internetadresse eintragen lassen.Vergrößern des Bildes
Musterstimmzettel des Wahlkreises 152: Ganz unten in der letzten Reihe steht Martin Bayer zur Wahl. Wo normalerweise Platz für einen Parteinamen ist, hat der Einzelkandidat eine Internetadresse eintragen lassen. (Quelle: Stadt Leipzig/Screenshot)

Mit Hilfe von Rick Astley hat es ein Reddit-User geschafft, in die analoge Bundestagswahl-Stimmabgabe einen digitalen Scherz zu schmuggeln.

Ganz unten auf dem Stimmzettel des Wahlkreises 152 stand Martin Bayer. In Reihe 26 konnte man sein Kreuz für ihn machen, und ohne ihm zu Nahe zu treten: Diese Position dürfte auch in etwa die Chancen Bayers widergespiegelt haben, für den Wahlkreis Leipzig I per Direktmandat in den Bundestag einzuziehen.

Der Kandidat wird das selber wissen, Zweifel sind ihm nicht fremd: "Ich bin der festen Überzeugung, dass feste Überzeugungen kontraproduktiv sind bei der Lösung der Probleme unserer Zeit", schreibt er auf seiner Homepage.

Dort hat der Einzelkämpfer ohne Parteiapparat im Rücken mehr oder weniger verständlich aufgelistet, wofür er sich im Parlament gerne stark machen würde: Beispielsweise fordert er etwas vage eine "MHD-Reform (Mineralwasser, Honig, Elektrolyte)" und schon nachvollziehbarer "Schadenersatz für Verbraucher bei schlampigen Paketdiensten". Außerdem macht er Werbung für ein von ihm erdachtes Kaufhaus, das Waren im Tausch gegen gemeinnützige Arbeit verspricht.

Leipziger Kandidat unterläuft Bindestrich-Denkfehler

Damit mehr Menschen von seinen Visionen erfahren, hatte Bayer eine Idee. Allerdings ist ihm bei deren Umsetzung ein kleiner Denkfehler unterlaufen – der einem findigen Reddit-User erlaubte, einen digitalen Prank bei der analog durchgeführten Bundestagswahl einzuschmuggeln.

Oder wie es der User "HashWorks" in seinem Beitrag auf der Social-Media-Plattform selbst erklärt: "Der Martin meinte, seine Domain (www.zeitkaufhaus.de) auf den Leipziger Wahlzettel zu packen. Was Martin aber nicht bedacht hat: Zu lange Wörter werden automatisch mit einem Bindestrich umgebrochen. Natürlich gehört mir nun die Domain mit Bindestrich (www.zeitkauf-haus.de)."

Wer jetzt die Bindestrich-Adresse in einem Browser eingibt, landet nicht bei Bundestagskandidat Martin Bayer, sondern wird direkt weitergeleitet zu einem YouTube-Video. Dort singt 80er-Jahre-Star Rick Astley: "Never gonna give you up, never gonna let you down".

Reddit-User "HashWorks" freut sich über seinen Coup. Im Chat mit t-online schreibt er, seiner Meinung nach habe Bayer den Wahlzettel primär als Werbeplattform für sein Kaufhausprojekt missbraucht: "Unabhängig von Nutzen und Ziel finde ich es doch recht dreist, unser Wahlsystem so dafür zu missbrauchen."

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