Dutzende Todesurteile Gedenktafel erinnert an Hexenverfolgung in Leipzig

72 Menschen sind in Leipzig zum Tode verurteilt worden – ihnen wurde Hexerei und Zauberei vorgeworfen. Eine neue Gedenktafel am Alten Rathaus soll an ihr Schicksal erinnern.
Am Alten Rathaus erinnert nun eine Gedenktafel der mindestens 72 Menschen, die in Leipzig wegen Hexerei und Zauberei zum Tode verurteilt wurden. Der Ort hat eine symbolische Funktion, hier saßen das Stadtgericht und das Schöffengericht, die bis zum Jahr 1730 mindestens 250 Frauen, Männer und Kinder verurteilten. Aufgearbeitet hat die Geschichte der Hexenverfolgung der "Arbeitskreis zur Aufarbeitung der Hexenverfolgung in Leipzig/Sachsen", wie die Stadt Leipzig mitteilt.
Etwa 80 Prozent der Verurteilten waren demnach Frauen. Und die Folgen der Hexenverfolgung würden bis in die Gegenwart reichen. So wurden ihre gesellschaftlichen, familiären, reproduktiven und beruflichen Rechte weitestgehend eingeschränkt oder waren bis zum Ende der Verfolgung vollständig verloren gegangen.
Die Gedenktafel am Alten Rathaus ist aus Spenden finanziert. Die Leipziger Künstlerin Constanze Zorn hat die Tafel gestaltet.
- Stadt Leipzig: Pressemitteilung vom 12. November