Hubschrauber im Einsatz Festnahmen und verletzte Polizisten nach Protesten in Leipzig

In Leipzig sind Hunderte Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Räumung eines besetzten Gebäudes zu demonstrieren. Einige Aktivisten steckten Barrikaden in Brand und attackierten Polizisten.
Nach einem Aufruf über Twitter haben am Donnerstag etwa 500 Menschen gegen eine Hausräumung in Leipzig protestiert. Nach einem gemeinsamen Marsch hätten einige Aktivisten Beamte angegriffen, Pyrotechnik gezündet und Barrikaden in Brand gesteckt, teilte die Polizei am Freitag mit. Daraufhin habe man – nach derzeitigem Stand – 34 Identitäten festgestellt und 22 Personen festgenommen. Die Polizei war unter anderem mit einem Hubschrauber vor Ort, wie die Beamten am Abend twitterten.
Die Aktivisten hätten auch versucht, sich am abgesperrten Eingang Zutritt zum ehemals besetzten Haus zu verschaffen. Dabei habe es immer wieder Angriffe auf die Beamten gegeben, sagte eine Sprecherin der Polizei. "In drei Situationen wurden Beamte derart bedrängt, dass sie Reizgas eingesetzt haben." Mehrere Polizisten seien leicht verletzt worden. Informationen über verletzte Demonstranten lagen der Polizei zunächst nicht vor.
Amtsgericht Leipzig hatte Räumungsbeschluss erlassen
Gegen Mitternacht konnte die Straße durch die Polizei gesichert werden. Gegen die Festgenommenen werde unter anderem wegen versuchter Körperverletzung und Sachbeschädigung ermittelt.
Aktivisten der Gruppe "Leipzig besetzen" hatten am 21. August ein leerstehendes Haus in Leipzig besetzt und in einer öffentlichen Stellungnahme die Aufwertung und Verteuerung von Wohnraum kritisiert. Der Eigentümer stellte eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs. Daraufhin erließ das Amtsgericht Leipzig einen Räumungsbeschluss.
Hinweis: In einer ersten Version haben wir von etwa 350 Teilnehmern des Protestes geschrieben. Diese Zahl korrigierte die Versammlungsbehörde am Freitagmittag nach oben: auf etwa 500.
- Nachrichtenagentur dpa