Leipzig RB mit Respekt nach Wolfsburg: Marsch bremst Euphorie
Bei RB Leipzig folgt Top-Ereignis auf Top-Ereignis: Nach der Freude über die spektakulären Champions-League-Aufgaben müssen sich die Sachsen zuerst im Bundesliga-Spitzenspiel beim VfL Wolfsburg beweisen. Angesichts des begeisternden 4:0 am vergangenen Spieltag über den VfB Stuttgart und der Königsklassen-Auslosung mit den Gegnern Paris Saint-Germain um Superstar Lionel Messi, Manchester City und Club Brügge lenkte Trainer Jesse Marsch den Fokus auf das Duell mit den Niedersachsen am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN). "Wir haben viel Respekt. Sie sind Tabellenerster, das sagt vieles", sagte Marsch bei einer Pressekonferenz.
Dabei leuchteten seine Augen und man spürte förmlich die Begeisterung, die ihn durch der Auslosung ergriffen hat. "Das ist Champions League, nicht Europa League oder Conference League. Ich will immer gegen die Besten spielen und nun messen wir uns wirklich mit den Besten", sagte Marsch und ergänzte: "Ich freue mich mit der Mannschaft. Champions League sollte nie einfach sein. Jetzt haben wir Messi hier und vielleicht auch Cristiano Ronaldo. Wir werden bereit sein."
Bereit sein muss sein Team zuvor aber für Wolfsburg. Mit der Rückkehr von Dani Olmo nach seinem EM- und Olympia-Urlaub ist die Kreativabteilung der Leipziger noch größer geworden. Marsch hat die Qual der Wahl. "Bei unserem großen, starken Kader ist es für uns Trainer eine große Herausforderung zu entscheiden, wer, wo und wann spielt", betonte der Trainer.
Angesichts der neuen Stärke der Wolfsburger, die unter dem neuen Trainer Mark van Bommel sehr physisch auftreten, könnte auch Yussuf Poulsen ein Kandidat für die Startelf sein. "Es war eine starke Trainingswoche, vor allem auch im läuferischen Bereich, von allen. Wir müssen bereit sein für ein gutes Spiel, kämpferisch, taktisch und mit viel Intensität. Wolfsburg wird versuchen, über viele Zweikämpfe zu gehen, außerdem ist der VfL bei Standards sehr intelligent. Aber wir werden vorbereitet sein", sagte Marsch.
In Sachen Transfers bleibt der Leipziger Coach gelassen. Man habe intern mit den Verantwortlichen, den Spielern und ihren Beratern gesprochen. "Wir sind sehr offen und werden sehen, was passiert", sagte Marsch zu den noch möglichen Abgängen von Marcel Sabitzer, Marcel Halstenberg und Ademola Lookman. "Wenn sie bleiben, ist es auch gut", sagte Marsch. Man werde im Lauf der Saison alle brauchen. "Momentan sind alle gesund und wir hoffen, das bleibt so. Aber wir müssen eben auch für viele Spiele planen. Es werden auch Verletzungen kommen, das ist im Sport normal", sagte Marsch.
In der Länderspielpause, der dann das Gipfeltreffen mit dem FC Bayern München folgt, hofft Marsch, dass in erster Linie Angelino und Halstenberg ihre Verletzungen auskurieren und auch Benjamin Henrichs wieder fit wird. Dani Olmo, der für Spanien nicht berücksichtigt wurde, erhält noch einmal eine Woche Urlaub und steigt dann wieder voll ein.