Anwalt eingeschaltet Erzieherin nach Prügel bei Corona-Demo in Leipzig freigestellt

Eine Erzieherin, die Verbindungen zur rechtsextremen Szene haben soll, ist bei der "Querdenken"-Demo in Leipzig durch Schläge auf einen Fotografen aufgefallen. Der Vorfall hat für sie nun berufliche Konsequenzen.
In Halle ist eine Kita-Erzieherin von ihrem Job freigestellt worden, weil sie auf der "Querdenker"-Demo am Wochenende in Leipzig in eine Schlägerei verwickelt gewesen sein soll. Die Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser als Kita-Trägerin reagierte damit auf ein Video, in dem die Erzieherin auf einen Fotografen in Leipzig einschlägt, wie der Geschäftsführer, Dirk Jürgens, am Montag mitteilte. Zuvor hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" über den Schritt berichtet.
"Uns ist es wichtig, die Gesamtsituation zu bewerten", so Jürgens. Es gehe zunächst darum, der Fürsorgepflicht als Arbeitgeber nachzukommen und den Sachverhalt aufzuklären. Andernfalls laufe man Gefahr, in die Auseinandersetzung der extremen Rechten und der extremen Linken hineingezogen zu werden. Ein Anwalt sei eingeschaltet, um auch ein Fehlverhalten der Frau und arbeitsrechtliche Konsequenzen zu prüfen.
Erzieherin soll bereits auffällig gewesen sein
Die Erzieherin beschäftigt die Volkssolidarität schon länger. Laut "Mitteldeutscher Zeitung" machten Eltern zuletzt vermehrt Druck, personelle Konsequenzen zu ziehen. Hintergrund sind Berichte über Verbindungen der Frau zu rechtsextremen Kreisen im Sommer.
Daraufhin sei mit der Kollegin ein längeres Personalgespräch geführt worden, hieß es von dem Kita-Träger. Die Frau habe ihre Verbindungen zu Demonstrationen in Halle, die ein überregional bekannter Rechtsextremist organisiert, im Team kommuniziert und sich von Extremismus jeder Art distanziert. Laut Volkssolidarität gab es von Kollegen und Eltern keine Beschwerden über die Arbeit der Frau.
- Nachrichtenagentur dpa