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Sachsen: Zu viele gefährliche Hunde bringen Tierheime in Bedrängnis


Tierheime in Sachsen am Limit
"Das wäre vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen"

Von dpa
Aktualisiert am 26.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Tierheime in Sachsen am LimitVergrößern des Bildes
Im Tierheim Leipzig attackiert eine angstaggressive Schäferhündin einen anderen Hund: Alleine in Leipzig weist etwa die Hälfte der Hunde ein solches Verhalten auf. (Quelle: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Seit Corona hat sich die Lage in sächsischen Tierheimen verschärft: Zu viele Sachsen sind mit der Hundehaltung überfordert und geben die Verantwortung ans Tierheim ab.

Die große Anzahl an gefährlichen Hunden bringt die Tierheime in Sachsen an ihre Grenzen. Seit der Corona-Pandemie sei der Hundebestand in den Tierheimen um 25 Prozent gestiegen, sagte Michael Sperlich vom Landestierschutzverband Sachsen. Zu viele Menschen hätten gemerkt, dass sie mit der Erziehung und Haltung der Hunde überfordert sind. Der einzige Ausweg sei dann, die Tiere dem Tierheim zu überlassen.

"Problematisch ist vor allem der Anstieg an Hunden, die in einem Gefährlichkeitsverfahren sind", erläuterte Sperlich, zugleich auch Leiter des Tierheims Leipzig. Das seien Tiere, die aufgrund ihres grundsätzlichen Verhaltens oder gar wegen Bissattacken mehrfach auffällig geworden seien. Alleine in Leipzig, wo Sachsens größtes Tierheim steht, befindet sich demnach die Hälfte der etwa 70 untergebrachten Hunde in einem solchen Verfahren.


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Wer will schon einen solchen Hund haben?


Michael Sperlich, Leiter des Tierheims Leipzig


"Die Vermittlung solcher Hunde ist extrem schwierig. Wer will schon einen solchen Hund haben? Dafür braucht es Halter mit Sachverstand", erklärte Sperlich. Auch für seine Mitarbeitenden sei der Umgang mit diesen Tieren nicht leicht. Die Kosten für spezielle Weiterbildungen würden explodieren.

Etwas entspannter ist die Situation laut Landestierschutzverband bei Katzen. Die Tierheime seien mit der Betreuung der Katzen aber trotzdem hoch ausgelastet. "Derzeit gibt es sogar noch Katzenjunge in der Vermittlung. Das wäre vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen", erklärte Sperlich.

Hilfreich sei demnach, dass der Freistaat 90 Prozent der Kosten für die Kastration der Kater übernimmt. Es fehle aber dennoch an einer bundesweit geltenden Katzenschutzverordnung, betonte Sperlich. "Dann müssten private Katzen, die sich draußen aufhalten, unfruchtbar und gekennzeichnet sein." So könne eine unkontrollierte Vermehrung verhindert werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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