"Letzte Generation" in Leipzig Klimakleber werden freigesprochen – und blockieren sofort wieder
Fünf Mitglieder der "Letzten Generation" wurden im Leipziger Amtsgericht freigesprochen. Kurz darauf blockierte die Gruppe die Kurt-Eisner-Straße.
Der erste Leipziger Prozess gegen die "Letzte Generation" endete in einem Freispruch. Die Angeklagten Pia Osman, Kevin Hecht, Elena Thor, Maike Grunst und Leon Müllem hatten im Juni 2022 eine Straße blockiert. Daher forderte die Staatsanwaltschaft jeweils eine Verurteilung zu 30 Tagessätzen.
Kurz nach 13 Uhr sprach das Amtsgericht Leipzig die Klimaaktivisten frei. Die Richterin betonte, dass im konkreten Fall die Versammlungsfreiheit über der Fortbewegungsfreiheit der Autofahrer stehe. Zudem erkannte die Richterin die Klimakatastrophe als Notstand an. Diesen gibt die "Letzte Generation" mitunter als Begründung zum friedlichen Protest an.
Erneute Blockade nach Freispruch
"Dass es Richter gibt, die den Mut haben, für den Schutz unserer Grundrechte einzustehen und unseren notwendigen Protest zu legitimieren, gibt mir Hoffnung", sagte Maike Grunst in einer Pressemitteilung. Die 23-jährige Klimaaktivistin, die schon an der sixtinischen Madonna in Dresden klebte, wolle nun weiterhin friedlichen Widerstand leisten.
"Auch Freisprüche bringen uns aber nichts, wenn die Regierung weiter ungehindert das Gesetz bricht. Wir werden weiter protestieren und von unserer Versammlungsfreiheit Gebrauch machen", sagte Grunst im Namen der "Letzten Generation". Nur kurze Zeit nach dem Prozess klebten sich zehn Mitglieder auf die Kurt-Eisner-Straße – darunter Grunst und andere Freigesprochene.
- Pressemitteilung der Letzten Generation vor den Kipppunkten
- Mit Information der dpa