"Brocken-Benno" war an Krebs erkrankt Ministerpräsident trauert um Rekordwanderer
Trauriges Weihnachtsfest für die Familie von "Brocken-Benno". Seine Leidenschaft war der Gipfel eines Berges, der zum Symbol der Deutschen Einheit wurde.
9.000 Mal, bei Wind und Wetter, hat er den Brocken bestiegen. Der 1.141 Meter hohe, steile Berg war seine große Leidenschaft. Als "Brocken-Benno" wurde der Rekordwanderer Benno Schmidt aus dem Harz bundesweit bekannt. Einen Tag vor Heiligabend ist er am Freitag im Alter von 90 Jahren gestorben. Das bestätigte seine Witwe der Deutschen Presse-Agentur.
"Er ist ganz ruhig und friedlich eingeschlafen", sagte sie im Namen der Familie. "Er war die ganze Zeit immer bei uns."
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) reagierte mit Betroffenheit und Trauer auf Schmidts Tod und drückte der Familie seine Anteilnahme aus. "Das Engagement unseres Rekord-Wanderers für den Harz wird unvergessen sein", teilte der Regierungschef auf dem Kurznachrichtendienst Twitter am Wochenende mit. Er sei ein Beispiel für Heimatverbundenheit und -liebe.
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An seinem 90. Geburtstag besuchte "Brocken-Benno" noch einmal seinen Berg
"Brocken-Benno" war an Krebs erkrankt. Er hatte dies öffentlich gemacht, sich nicht nur einmal dem Kampf gegen die Krankheit gestellt. Auch während der Corona-Pandemie ließ er sich nicht entmutigen, wie er zuletzt im Mai erzählte. Anlässlich seines 90. Geburtstages wurde es ihm ermöglicht, seinen geliebten Berg zu besuchen.
Zuvor sorgte er mit seinen Aufstiegen, fast täglich in 30 Jahren und bis ins hohe Alter, für Respekt. Immerhin bewältigte er nachweislich 120.000 Kilometer. Sein Herz schlug für die freie Natur. Sein ehrenamtliches Engagement für den Harz machte ihn weithin bekannt.
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Schönster Tag im Leben: Als die DDR-Grenzbefestigung fiel
Für seine Verdienste wurde er mehrfach ausgezeichnet, so mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande. Der Wanderführer aus Wernigerode schaffte es mit seinen Tausenden von Auf- und Abstiegen mehrfach ins Guinness-Buch der Rekorde. Zu seinem 88. Geburtstag machte er sich ein besonderes Geschenk – als er zum 8.888. Mal zu Fuß auf dem Gipfel war.
Als den schönsten Tag in seinem Leben bezeichnete der Wanderer anlässlich seines 90. Geburtstags im vergangenen Mai den 3. Dezember 1989. An jenem Tag fiel die DDR-Grenzbefestigung auf dem Harz-Gipfel, und er konnte sich endlich seinen Traum erfüllen, den Brocken zu betreten. Der vom Nationalpark Harz umgebene Brocken war bis zum Fall der Mauer militärisches Sperrgebiet – und auch für Wanderer tabu. Heute gilt der Berg als ein Symbol der Deutschen Einheit.
- Nachrichtenagentur dpa