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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Corona-Maßnahmen Sachsen-Anhalt verzichtet auf Maskenpflicht im ÖPNV
Sachsen-Anhalt schafft die Maskenpflicht im Nahverkehr ab. Wirrwarr droht in Zügen, die das Land durchfahren. Der Regionalbahnverband ist nicht amüsiert.
In Sachsen-Anhalt wird es im öffentlichen Personennahverkehr ab dem 8. Dezember keine Maskenpflicht mehr geben. Schon an diesem Donnerstag ist in Straßenbahnen, Bussen, S-Bahnen und Regionalzügen das Tragen eines Infektionsschutzes vor dem Mund nur noch freiwillig.
Darauf hat sich das Kabinett des Bundeslandes in Magdeburg am Dienstag verständigt, wie aus Regierungskreisen verlautete. Sachsen-Anhalt setze damit auf mehr Eigenverantwortung beim Schutz vor Corona-Infektionen, hieß es.
Maskenpflicht: In überregionalen Zügen soll sie weiter gelten
Bahnbetreiber wie das regionale Büro der Deutschen Bahn (DB) oder der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV), der kommunale Bahn- und Busbetreiber in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen vertritt, reagierten am Nachmittag mit spärlichen Statements auf die Neuigkeit.
Aus der Zentrale der Deutschen Bahn in Berlin war zu hören, dass die Maskenpflicht in überregionalen Zügen wie den ICE und Intercity weiter durchgängig gelten würde, "solange die Bundesregierung nichts anderes beschließt", sagte ein Sprecher zu t-online.
"Für den Fernverkehr gelten bundeseinheitliche Vorgaben", bestätigte eine DB-Sprecherin aus dem Regionalbüro in Leipzig. Und ergänzte: "In Nahverkehrszügen sowie in Bahnhöfen gelten die jeweiligen Regelungen der Länder."
Fast gleichlautend äußerte sich der Regionalbahnverband MDV: "Die Nahverkehrsunternehmen werden sich demnach auch an künftige, möglicherweise geänderte Verordnungen und Empfehlungen der drei Länder halten", hieß es dort knapp.
Maske auf, Maske ab – an Landesgrenzen ändern sich die Regeln
Dies bedeutet, dass auf allen Bahnhöfen und in allen Regionalzügen in Sachsen-Anhalt ab Donnerstag keine Maske mehr getragen werden muss. Fährt man aber im ICE durch das Bundesland, so muss man einen Mundschutz aufhaben. Und wenn man in der Regional- oder S-Bahn die Landesgrenze überfährt, muss die Maske wieder aufgesetzt werden.
Mit der genauen Bestimmung der Landesgrenze könnten sich S-Bahn-Fahrende beispielsweise zwischen Leipzig (Sachsen) und Halle (Sachsen-Anhalt) dann prima die Zeit vertreiben.
Der MDV ist über die Uneinigkeit bei den Maskierungsregelungen offenbar wenig amüsiert. Dies machte der Verband schon Anfang September klar, als die Maskenpflicht in Flugzeugen abgeschafft wurde. "Ab jetzt wird es zur Willkür!", titelte der Verband in einer Stellungnahme. "Wir brauchen klare und einheitliche Regelungen für alle Verkehrsmittel", forderte Verbandschef Oliver Wolff.
- Telefonate mit der Deutschen Bahn
- Mailwechsel mit dem MDV und der Deutschen Bahn
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa