Vor Champions League-Knaller RB Leipzig gegen Donezk: Ukrainer reisen im Anti-Kriegsbus an
Vor dem Champions-League-Spiel Schachtjor Donezk gegen RB Leipzig zeigen die Ukrainer ihren Antikriegsbus. Und erzählen vom Ligabetrieb bei Luftalarm.
Seit Beginn des Ukrainekrieges im Jahr 2014 trägt der ukrainische Fußballklub Schachtjor Donezk seine Heimspiele nicht mehr zu Hause in Donezk aus. Dort haben russlandfreundliche Separatisten die "Volksrepublik Donezk" ausgerufen.
Schachtjor spielt seitdem in anderen Städten, meist in Kiew – internationale Spiele auch in der polnischen Hauptstadt Warschau.
Darum wird das Champions-League-Heimspiel von Schachtjor gegen RB Leipzig am heutigen Mittwoch um 18:45 in Warschau angepfiffen. Die Mannschaft ist zuvor aus der Ukraine angereist und zeigte vor dem Warschauer Stadion ihren Anti-Kriegsbus.
Vor CL-Spiel: "Stop War" auf den Bus geschrieben
Auf der rechten Seite des Busses sind groß "Stop War" (Stoppt den Krieg) und der Hashtag "#StandWithUkraine" zu lesen. Der Bus ist mit Fotos des zerstörten Landes sowie den Namen von zehn Städten wie Mariupol oder Butscha bedruckt.
Der Club bezeichnet sie als Heldenstädte. Auf das Heck ist ein QR-Code gedruckt, den man mit der Handykamera scannen kann und auf eine Webseite gelangt, wo Spenden entrichtet werden können.
Der Krieg ist täglicher Begleiter von Schachtjor Donezk, das seine Heimspiele in der Champions League in Warschau austrägt. Am Mittwochabend empfängt Donezk hier RB Leipzig und kann mit einem Sieg sogar das Achtelfinale erreichen.
Schachtjor: Luftalarm während des Spiels fußballerisch genutzt
Im Hinspiel am 6. September in Leipzig besiegte Donezk das hochkarätige RB-Team mit einem schon legendären 1:4. Es war eine Leistung, die der vornehmlich aus jungen Ukrainern bestehenden Mannschaft niemand zugetraut hätte.
"Du hast Luftalarm und du hast Reisen, wenn sich die anderen Teams ausruhen – das ist eine doppelt harte Situation für uns", sagte Trainer Igor Jovicevic. Erst am Sonnabend war ein Ligaspiel von Donezk in Lwiw wegen eines Luftalarms unterbrochen worden. Coach und Mannschaft sind das gewohnt – und nutzten die Zeit für eine taktische Besprechung.
- Nachrichtenagentur dpa