Rätselhafte Herkunft Spaziergänger finden moderne Panzerfaustgranate in Fluss
Immer wieder werden Panzerfaustgranaten aus dem Zweiten Weltkrieg in sächsischen Flüssen entdeckt. Doch ein neuerlicher Fund ist ungewöhnlich: Die Munition kommt wohl aus neueren Beständen.
An der Muldebrücke in Trebsen bei Leipzig haben Spaziergänger am Sonntag einen im Wasser liegenden Gegenstand gefunden. Weil ihnen das Objekt verdächtig vorkam, informierten sie die Polizei mit der Vermutung, dass es sich um einen Sprengkörper handeln könnte.
Eine Polizeistreife konnte den Verdacht bestätigen und rief den Kampfmittelbeseitigungsdienst hinzu. Augenscheinlich handelte es sich um ein Panzerfaustgeschoss. Durch die Spezialkräfte konnte das Geschoss erfolgreich im Wasser gesprengt werden. Hierfür war eine kurzzeitige Sperrung der Brücke erforderlich.
Trebsen bei Leipzig: Verdacht des Verstoßes gegen das Kriegswaffengesetz
Wie die Polizei Leipzig zu t-tonline sagte, handelte es sich bei dem Panzerfaustgeschoss "höchstwahrscheinlich nicht um Weltkriegsmunition". Ob die Granate aus dem Bundeswehrbestand stammte, konnte die Polizei auf Nachfrage nicht sagen.
"Welche Art von Granate es war, konnte nicht festgestellt werden. Es könnte sich um Übungsmunition handeln oder auch um illegal entsorgte Munition", sagte eine Polizeisprecherin. Aufgrund dieser Unklarheiten hätten sich die Experten vor Ort schließlich für eine Sprengung entschieden.
Doch wie gelangt eine moderne Panzerfaustgranate in einen kleinen Fluss in Sachsen? Da bisher unklar ist, wie das Geschoss dort hinkam, wird nun wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz ermittelt.
- Gespräch mit der Polizei Leipzig
- Polizei Leipzig: Meldung vom 7. Juni 2022