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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Trotz finanzieller Abstriche Benno Schmitz bleibt beim 1. FC Köln
Benno Schmitz hat seinen Vertrag beim 1. FC Köln bis 2024 verlängert. Der Rechtsverteidiger bleibt trotz finanzieller Abstriche und spricht ganz offen über die Gründe.
Vor der laufenden Saison hätte diese Meldung wohl niemand rund um den 1. FC Köln für möglich gehalten. Benno Schmitz, seit 2018 beim FC, hat seinen Vertrag bei den Geißböcken um zwei weitere Jahre verlängert. Dabei ist der Rechtsverteidiger erst unter Steffen Baumgart so richtig aufgeblüht.
In der Saison zuvor war Schmitz gerade einmal auf 412 Einsatzminuten in der Bundesliga gekommen und stand dabei lediglich vier Mal in der Startelf. Auch zahlreiche kleinere Verletzungen hatten den ehemaligen Münchener und Leipziger immer wieder im Kampf um Einsatzzeiten zurückgeworfen. Damit galt Schmitz im letzten Sommer noch als einer der Wechselkandidaten beim FC.
1. FC Köln: Nur Hector hat mehr Minuten absolviert
Unter Steffen Baumgart ist der "Kölsche Cafu", wie Schmitz bei den FC-Fans zwischenzeitlich genannt wird, jedoch nicht mehr wegzudenken. Von allen Feldspielern hat nur Jonas Hector in dieser Saison noch mehr Spielminuten absolviert als Schmitz. Dabei sind dem Abwehrspieler bereits vier Vorlagen gelungen – so viele, wie in seiner gesamten Kölner Zeit insgesamt nicht.
Folgerichtig hat der 1. FC Köln am Donnerstag die Vertragsverlängerung mit seinem Leistungsträger bekannt geben. Der Kontrakt des 27-Jährigen wäre zum Saisonende aufgelaufen. Nun bleibt Schmitz mindestens bis 2024 Kölner.
"Benno ist einer der Stabilisatoren unserer Mannschaft. Er spielt eine richtig gute Saison und hat eine starke Entwicklung gemacht, die ich noch nicht am Ende sehe", freute sich auch Steffen Baumgart über die Verlängerung.
Schmitz sehr reflektiert: "Es gibt auch eine andere Seite"
Dabei hat Schmitz finanziell sogar einige Abstriche in Kauf genommen. Aufgrund der hohen Corona-Verluste muss der Verein aktuell den Gürtel enger schnallen. "Wir werden nicht mehr in der Lage sein, in der Größenordnung von gestern oder vorgestern zu zahlen", hatte FC-Präsident Werner Wolf jüngst im Geisspod, dem Podcast der Onlinezeitung Geissblog.Koeln, erklärt.
Dass Schmitz das niedrigere Angebot trotzdem angenommen hat, erklärte der Rechtsverteidiger mit dem Wohlfühlfaktor und der Perspektive innerhalb der Stadt und des Vereins. "Es gibt auch eine andere Seite. Die ist manchmal mehr wert, als nur das Finanzielle zu sehen." Zwar würde er jetzt weniger als zuvor verdienen, "insgesamt geht es uns trotzdem sehr gut", zeigte sich der Vater eines kleinen Sohnes äußerst reflektiert.
Ausschlaggebend für seine Verlängerung sei dabei insbesondere die aktuelle Saison gewesen. "Im Moment macht es einfach sehr viel Spaß – mit dem Trainerteam, mit der Mannschaft, im Verein. Nach fast vier Jahren beim FC kenne ich hier inzwischen alles und fühle mich mit meiner Familie sehr wohl in Köln. Es ist eine besondere Stadt, die den Fußball liebt. Unabhängig davon, wie viele Zuschauer erlaubt waren, war jedes Spiel ausverkauft. Das zeichnet den FC aus."
- Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG