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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach 1:1 gegen Mainz McKenna bestreitet Vorwürfe nach Trainer-Zoff
Das Unentschieden zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem 1. FC Köln ist in den Hintergrund gerückt. Vielmehr stehen die lautstarken Auseinandersetzungen der beiden Trainerbänke im Fokus.
Knapp eine Stunde war am Sonntagabend in der Mainzer MEWA-Arena gespielt, als die Gemüter an der Seitenlinie überkochten. Nach einem unglücklichen Zweikampf zwischen Mark Uth und Alexander Hack gerieten die Protagonisten auf den beiden Trainerbänken plötzlich verbal aneinander. Zunächst im Mittelpunkt: Mainz‘ Trainer Bo Svensson und FC-Co-Trainer Kevin McKenna. Doch auch Steffen Baumgart und Svenssons Assistent Babak Keyhanfar mischten lautstark mit.
Durch die Stadionmikrofone waren Teile der Auseinandersetzung für die Zuschauer hörbar. So sagte Keyhanfar deutlich in Richtung McKenna: "Was ist los mit dir, Junge? Verpiss dich, ey!" Auch ein "Halt die Schnauze" war zu hören. Schiedsrichter Deniz Aytekin löste das Rudel nur mit Mühe auf und zeigte Svensson sowie McKenna die Gelbe Karte. Einen versöhnenden Handschlag gab es jedoch nicht.
Dass ein solch harmloses Foul gestandene Männer derart außer Fassung brachte, wirkte auf den ersten Blick ungewöhnlich. So war es wenig überraschend, als die Beteiligten hinterher erklärten, dass der Ursprung des Konfliktes bereits in der ersten Halbzeit gelegen hatte.
1. FC Köln gegen FSV Mainz: Svensson kaum zu beruhigen
Dabei ging es um einen Zweikampf in der 42. Minute zwischen Anthony Modeste und Stefan Bell, bei dem sich der Kölner Angreifer verletzt hatte und Bell mit der Gelben Karte noch glimpflich davongekommen war. Die Kölner Verantwortlichen sollen lautstark einen Platzverweis für den Mainzer gefordert haben, was die Kollegen vom FSV erzürnte. Beim anschließenden Gang in die Kabine sollen dann Svensson und McKenna aneinander geraten sein.
"Er hat mich persönlich beleidigt. Da wurde eine Grenze überschritten", schimpfte der Mainzer Coach. "Das war auch einer der Gründe, warum es danach so eskaliert ist". Schwere Vorwürfe also gegenüber dem ehemaligen FC-Verteidiger und heutigen Assistenztrainer der Geißböcke, dem Svensson später auch nicht mehr die Hand reichen wollte: "Ich muss mich mit niemandem vertragen, der mich persönlich beleidigt. Ich kann alles ertragen, aber sowas geht nicht."
Kessler: "Bin irritiert über die Aussage"
Beim 1. FC Köln zeigte man sich verwundert über die Darstellung des Mainzer Trainers. "Ich muss darüber extrem schmunzeln", sagte Kölns Sportlicher Leiter, Thomas Kessler, und nahm seinen ehemaligen Mitspieler in Schutz. "Kevin McKenna ist nicht ohne Grund Publikumsliebling beim FC. Er war nicht nur ein sehr angenehmer Mitspieler, sondern auch ein sehr fairer Sportsmann." Der Kanadier habe Kessler versichert, Svensson nicht beleidigt zu haben. "Deswegen bin ich schon extrem irritiert über diese Aussage."
Für Kessler sei die Situation am Sonntag "eine Ausnahmesituation" gewesen. Trotzdem hätte der ehemalige Torhüter erwartet, "dass man danach in der Lage ist, sich die Hand zu geben und zu sagen: Was im Spiel passiert, bleibt im Spiel. Das war aber offensichtlich etwas komplizierter." Aus Sicht des FC-Verantwortlichen sei zudem vielmehr Babak Keyhanfar die treibende Kraft der Diskussion gewesen. Der Mainzer Assistent allerdings war nach dem Spiel zu einem Handshake bereit: "Er hat sich entschuldigt, dass er über die Grenzen gegangen ist."
- Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG