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Schmitz, Özcan und Uth: Ein Trio erklärt die Lage des 1. FC Köln


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Schmitz, Özcan und Uth
Ein Trio erklärt die Lage des 1. FC Köln


16.11.2021Lesedauer: 3 Min.
Mark Uth, Salih Özcan, Dejan Ljubicic, Tim Lemperle, Benno Schmitz, Jonas Hector (v. l.): Drei Spieler stehen exemplarisch für die gegenwärtige Lage des FC.Vergrößern des Bildes
Mark Uth, Salih Özcan, Dejan Ljubicic, Tim Lemperle, Benno Schmitz, Jonas Hector (v. l.): Drei Spieler stehen exemplarisch für die gegenwärtige Lage des FC. (Quelle: Herbert Bucco/imago-images-bilder)

Der 1. FC Köln spielt bislang eine gute Bundesliga-Saison, hatte jedoch zuletzt einige Probleme, seine Leistungen in Punkte umzuwandeln. Anhand dreier Spieler lassen sich Kölns Stärken, aber auch die Probleme aufzeigen. t-online stellt sie vor.

Nur zwei Bundesligisten haben nach elf Spielen mehr Gegentore kassiert als der 1. FC Köln (20). Nur sechs Teams haben mehr Tore erzielt als die Geißböcke (17). Klarer Fall also, dass sich der FC bislang in dieser Saison im Mittelfeld der Tabelle bewegt. Rang elf mit 14 Punkten spiegelt die letzten Wochen treffend wieder.

Dabei hätte es gerne ein bisschen mehr sein können aus Sicht der FC-Verantwortlichen. Doch man ist mit der Entwicklung zufrieden. Beide Gefühle, der positive Weg und der nagende Ärger, nicht alles aus den Möglichkeiten gemacht zu haben, zeigt sich in drei Spielern, die exemplarisch für die Kölner Situation stehen.

1. FC Köln: Benno Schmitz, die Überraschung

Nur Anthony Modeste überrascht in dieser Saison bislang noch mehr als Benno Schmitz. Der Rechtsverteidiger hat sich zum Stammspieler und Leistungsträger entwickelt. Die Wandlung unter Steffen Baumgart beeindruckt – insbesondere im Spiel nach vorne. Nur Leipzigs Mukiele und Augsburgs Iago flanken häufiger als Schmitz, nur Dortmunds Guerreiro spielt mehr Vertikalpässe als Außenverteidiger in der Bundesliga. Das Resultat: schon drei Torvorlagen.

Schmitz passt mit diesen Eigenschaften mustergültig auf die Anforderungen, die Steffen Baumgart an seine Spieler stellt. Nicht nur verteidigen, sondern auch als Verteidiger immer nach vorne aufrücken, das Spiel nach vorne suchen und auch mal das Risiko nehmen. Weil er zudem die drittmeisten Zweikämpfe aller FC-Spieler gewinnt, vernachlässigt er zudem seine rechte Seite nicht. Eine Entwicklung, die nur wenige dem 26-Jährigen zugetraut hatten.

Salih Özcan: Polyvalenz als Fluch

Zweikämpfe kann auch Salih Özcan. Der Mittelfeldspieler gewann zuletzt stets die meisten direkten Duelle auf dem Spielfeld – ob gegen Union, in Dortmund oder gegen Leverkusen. Das Kölner Eigengewächs sollte und wollte unter Steffen Baumgart ähnlich durchstarten wie Schmitz, doch bislang ist es ihm nicht gelungen. Obwohl Ellyes Skhiri seit fünf Wochen ausfällt. Oder gerade deswegen.

Seit Skhiri fehlt, musste Özcan auf zahlreichen Positionen ran: rechtes Mittelfeld, alleiniger Sechser, zweiter Sechser, zwischenzeitlich gar als Zehner. Kaum ein Spieler fängt mehr Bälle im Mittelfeld ab, kommt auf mehr Balleroberungen. Je defensiver er eingesetzt wurde, desto mehr büßte er jedoch seine größte Stärke ein: seinen Offensivdrang, den er gegen Leverkusen auf rechts offenbarte. Für einen Trainer ist Özcan ein dankbarer Spieler, weil er vielerorts – polyvalent – eingesetzt werden kann. Für den Spieler selbst ist diese Qualität jedoch auch ein Fluch. Denn seine beste Position hat er beim FC deshalb noch immer nicht gefunden.

Mark Uth: Veränderung braucht Zeit

Ein gänzlich anderes Problem hat Mark Uth. Der Angreifer ist einer der abschlussstärksten und variabelsten Angreifer beim FC Köln, ist im Strafraum genauso gefährlich wie aus der zweiten Reihe, holt sich die Bälle gerne in der Tiefe, spielt Schnittstellen-Pässe genauso gut wie er sie in vorderster Front verwertet. Doch noch immer steht Uth nur bei einem Saisontor, hat in der Bundesliga sogar noch kein einziges Tor vorbereitet.

Seine Veränderung jedoch ist sichtbar, seine Anlaufzeit erklärbar. Steffen Baumgart hat das Spiel des Angreifers umgekrempelt. Statt 10,0 bis 10,5 Kilometer läuft Uth inzwischen über 90 Minuten bis zu 12,0 Kilometer. Statt in den ersten Spielen nur über 70 Minuten, kann der 30-jährige dieses Tempo inzwischen 90 Minuten durchhalten. "Ich laufe jetzt im Schnitt anderthalb Kilometer mehr pro Spiel", sagte Uth in der neuen Folge 42/7 FC. "Wenn du so viel läufst und dann den Ball bekommst, um Offensivaktionen zu starten, willst du eigentlich erst einmal durchatmen, aber die Zeit hast du natürlich nicht. Ich brauchte Zeit, um mich daran zu gewöhnen."

Nun soll auch die Torgefahr wiederkommen. Davon ist Baumgart überzeugt. "Er wird nicht nur die Abschlussaktionen haben, sondern auch wieder Tore machen. Dafür braucht Mark die Athletik, dafür braucht er das Anlaufen. Und ich habe das Gefühl, dass er daran immer mehr Spaß hat." Gegen Dortmund wurde sein zweites Saisontor aberkannt. Gegen Union leitete er das 1:0 durch einen überragenden Pass ins Zentrum ein. Die Fitness hat Uth nun. Jetzt muss der Knoten platzen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG
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