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1. FC Köln: Diese Aufgaben liegen vor dem Klub – trotz Baumgart-Euphorie


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Trotz Baumgart-Euphorie
Diese schwierigen Aufgaben liegen vor dem 1. FC Köln


01.11.2021Lesedauer: 3 Min.
Köln-Trainer Steffen Baumgart steht mit Anthony Modeste am Spielfeldrand: Der FC steht vor zahlreichen Herausforderungen – auch abseits sportlicher Begegnungen.Vergrößern des Bildes
Köln-Trainer Steffen Baumgart steht mit Anthony Modeste am Spielfeldrand: Der FC steht vor zahlreichen Herausforderungen – auch abseits sportlicher Begegnungen. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)

Nur einen Sieg hat der 1. FC Köln aus den letzten sieben Bundesliga-Partien eingefahren. Trotzdem bleibt man am Geißbockheim gelassen – wenngleich zahlreiche Hürden auch abseits des Platzes warten.

Der Trend spricht eigentlich gegen den 1. FC Köln. Nur ein Punkt aus den letzten drei Ligaspielen und ein Sieg aus den letzten sieben Partien. Doch bei den Geißböcken bleibt man ruhig. Der Grund heißt Steffen Baumgart.

Der Trainer verkörpert den Aufbruch, den man sich seit Jahren gewünscht hat. Der 49-Jährige ist das Gesicht einer sportlichen Entwicklung, die den FC trotz Niederlage in Dortmund zur besseren Mannschaft gemacht hatte. Doch auch Baumgart weiß, dass der Saisonstart nur der Anfang eines steinigen Weges für den 1. FC Köln war.

1. FC Köln: Abhängigkeit der Top-Stars

Noch immer ist der Kader der Geißböcke nicht ausgewogen besetzt. Daran konnte auch die Transferperiode im Sommer nichts ändern. Zwar konnte beim 2:0-Pokalerfolg gegen den VfB Stuttgart die vermeintliche zweite Reihe beweisen, dass sie in der Bundesliga ebenfalls mithalten kann. Den Sieg machten jedoch die beiden Stars Mark Uth und Anthony Modeste als Joker klar.

Auch das 0:5 in Hoffenheim zeigte, dass die Mannschaft ohne ihre Anführer Jonas Hector, Ellyes Skhiri und Dejan Ljubicic deutlich schwächer besetzt ist. Apropos Skhiri: Seitdem der Tunesier verletzt fehlt, konnte der FC nur das Pokalspiel für sich entscheiden. In der Liga gab es lediglich einen Zähler.

Perspektivische Kaderplanung in Köln erst ab 2023 möglich

Trotz der sportlichen Abhängigkeit vom tunesischen Mittelfeldspieler ist der 1. FC Köln nach wie vor auf einen Verkauf von Ellyes Skhiri angewiesen. Die Transfereinnahmen für den A-Nationalspieler waren im Sommer eingeplant und mussten an anderer Stelle kompensiert werden. Ein Verkauf wird spätestens im Sommer 2022 wieder akut, wenn Skhiris Vertrag dann nur noch ein Jahr bis Sommer 2023 läuft – genauso wie die Arbeitspapiere von 13 weiteren Profis in den Kölner Reihen.

Eine perspektivische Kaderplanung, von der beim FC immer gesprochen wird, kann realistisch also erst in anderthalb Jahren stattfinden, wenn zahlreiche alte und hochdotierte Verträge auslaufen. Aktuell sind nur acht Spieler, darunter drei Nachwuchsspieler, länger als 2023 an den FC gebunden. Bis dahin muss Baumgart das Beste aus dem vorhandenen Kader herausholen, ohne dass Geld für Transfers vorhanden sein wird.

Die schwierige Finanzlage des 1. FC Köln

Das liegt an der verheerenden Finanzlage. Bereits im vergangenen Sommer musste Jörg Jakobs den Kader deutlich verschlanken. Mit 19 Abgängen gelang dies dem Interims-Sportdirektor gut. Trotzdem reißt die Gehaltsstruktur nach wie vor riesige Löcher in die ohnehin leeren Kassen des Klubs, der zwischen März 2020 und Juni 2021 66 Millionen Euro an Corona-Verlusten zu verzeichnen hatte.

Auf der Mitgliederversammlung am Samstag wird Geschäftsführer Alexander Wehrle die neusten Zahlen präsentieren und die Karten auf den Tisch legen, wie hoch die Schulden des 1. FC Köln wirklich sind.

Problem: Die Talentschmiede kann nicht mithalten

Eigentlich will der FC die Finanzsorgen durch eine herausragende Jugendarbeit und Talentförderung auffangen. Doch neben der Finanzlage gehört bekanntermaßen die Infrastruktur am Trainingsgelände zu den größten Sorgen der Geißböcke. Der Klub kann schon seit Jahren nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten. Spieler zwischen 15 und 17 Jahren entscheiden sich immer häufiger für andere Vereine mit modernen Leistungszentren. Und das, obwohl die sportlichen Voraussetzungen samt Trainerexpertisen kaum besser sein könnten.

Die Folgen sind bereits spürbar: Nach den zuletzt hochtalentierten Jahrgängen, die 2019 sogar die Deutsche U17-Meisterschaft feiern konnten und aktuell bei den Profis (U21 und U19) begeistern, stechen dahinter derzeit nur noch wenige Nachwuchsspieler heraus, denen die Verantwortlichen den Sprung in die Bundesliga zutrauen.

Fazit

Der 1. FC Köln steht vor großen Herausforderungen. Aktuell jedoch schafft es der Verein mit Steffen Baumgart als Aushängeschild die Probleme abseits des Sportlichen zu überlagern und für positive Schlagzeilen zu sorgen. Da trifft es sich gut, dass es im Fußball in der Hauptsache um das Geschehen auf dem Platz geht. Und das stimmt in dieser Saison bislang.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG
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