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Niederlage gegen Hoffenheim: Der 1. FC Köln kämpft gegen alte Muster


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"Filettiert" und "zurückgewichen"
Der FC kämpft gegen alte Muster


17.10.2021Lesedauer: 3 Min.
Moderatorin Dunja Hayali mit Steffen Baumgart in der Sendung "das aktuelle sportstudio": "Wir wollen an diesen Sachen wachsen. Dann müssen wir auch mal aufstehen und den Kopf hochnehmen."Vergrößern des Bildes
Moderatorin Dunja Hayali mit Steffen Baumgart in der Sendung "das aktuelle sportstudio": "Wir wollen an diesen Sachen wachsen. Dann müssen wir auch mal aufstehen und den Kopf hochnehmen." (Quelle: Martin Hoffmann/imago-images-bilder)

Bei der TSG Hoffenheim musste der 1. FC Köln eine bittere Niederlage einstecken. Doch Trainer Steffen Baumgart bringt das ebenso wenig aus dem Tritt, wie Thomas Kessler. Die Situation ist weiter komfortabel.

Wie gut Steffen Baumgart bereits sein neues Wohnzimmer in Köln kennt, zeigte er am Samstagabend im "aktuellen sportstudio". Moderatorin Dunja Hayali präsentierte ihm zwei Rasenstücke, ausgeschnitten aus den Stadien in Hoffenheim und in Köln. Baumgart wusste sofort, auf welchem seine Mannschaft in Müngersdorf spielt: "Unser Rasen ist länger", sagte der 49-Jährige lachend.


Der Hintergrund ist einfach. Baumgart ist vor jedem Spiel zu beobachten, wie er den Platz betritt, in die Knie geht und in Gedanken versinkt. Dabei streichelt er mit der linken Hand über den Rasen, reibt anschließend die Feuchtigkeit in beiden Händen und saugt den Duft des Grüns ein, wie er sich auf seine Haut übertragen hat. "Es gibt Dinge, für die gibt es keine Gründe. Es geht einfach ums Gefühl", erklärte Baumgart sein Ritual. "Es gehört für mich dazu, den Rasen zu spüren. Ich liebe diesen Sport, diesen Job. Das ist für mich das Größte."

Pleite gegen Hoffenheim soll Köln nicht umwerfen

Den Rasen in Hoffenheim verbindet der gebürtige Rostocker nun mit einem bitteren Erlebnis. Das 0:5 des FC am Freitagabend war eine herbe Niederlage. Andererseits war es der erste Rückschritt nach bereits acht Spielen – viele andere FC-Trainer wissen von deutlich schwierigeren Saisonstarts aus der Vergangenheit zu berichten. Die Pleite bei der TSG soll den FC nicht umwerfen. "Wir wollen an diesen Sachen wachsen. Dann müssen wir auch mal aufstehen und den Kopf hochnehmen", sagte Baumgart. "Unser Ziel bleibt: Wir wollen besser Fußball spielen. Am Freitag hat das nicht geklappt."

Das hatte zuvor auch Thomas Kessler so gesehen. Der neue Sportliche Leiter arbeitet bislang vor allem im Hintergrund an neuen Strukturen der Profi-Abteilung, ist als Ex-Spieler die enge Verbindung zwischen Team und Geschäftsstelle, zwischen Kabine und Führungsetage. Der 35-Jährige ist wortgewandt, und so liegt ihm die Rolle am Mikrofon und vor der Kamera. Baumgart soll in den kommenden Monaten nicht das einzige Gesicht der sportlichen Abteilung sein.

"Gegner haben Respekt vor uns"

Kessler versucht, die Niederlage bei der TSG in ein positives Licht zu rücken. Ein Licht, das die bisherige Entwicklung der Geißböcke unter Baumgart in den Fokus stellt. "Hoffenheim hat bislang gegen gute Gegner gute Leistungen gezeigt, gegen schwächere Gegner schwächere Leistungen", sagte der ehemalige Torhüter am Samstag. "Wir haben uns in den letzten Wochen erarbeitet, dass Hoffenheim uns nicht unterschätzt hat. Die Gegner haben Respekt vor uns und schauen genau hin, wie sie uns bespielen können."

Tatsächlich war die Niederlage eine Kombination aus einer gut eingestellten Hoffenheimer Mannschaft und einer Kölner Elf, die im Gegensatz zu den Vorwochen nicht an ihr Limit gegangen war. Nicht, dass sie es nicht gekonnt hätte. Doch "wir sind in einigen Situationen zurückgewichen", beschrieb es Kessler. Dieses Zurückweichen will Baumgart seinen Spielern seit dem ersten Tag austreiben. Doch alte Muster sind schwer zu durchbrechen, schon in Freiburg in der zweiten Halbzeit oder gegen Fürth in der ersten Hälfte war die Mannschaft zwischenzeitlich von Baumgarts stetig offensivem Weg abgerückt.

"Wurden in entscheidenden Situationen in Einzelteile filetiert"

Gegen die TSG hatte dies auch mit dem Fehler zweier Führungsfiguren zu tun. Ohne Jonas Hector und Ellyes Skhiri fehlten die zwei Strategen auf dem Platz. Zumindest der FC-Kapitän soll in der kommenden Woche ebenso zurückkehren wie der zuletzt erkrankte Dejan Ljubicic als Skhiri-Vertreter. "Wir wurden in den entscheidenden Situationen in die Einzelteile filetiert", sagte Kessler, "wir haben uns aber nicht hängen lassen. Es ist Teil unseres Weges, dass wir mit Rückschlägen umgehen müssen."

Baumgart wird am Dienstag seine Spieler zur ausführlichen Videoanalyse bitten. Dann wird die zweite Niederlage der Saison noch einmal aufgearbeitet. Anschließend soll sie aus den Köpfen der Profis verschwinden. "Wir werden nach einer Niederlage nicht panisch", sagte Kessler. "Wir haben mit zwölf Punkten nach acht Spielen weiter eine komfortable Situation."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen des Geißblog
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