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1. FC Köln: Trainer Steffen Baumgart wird emotional – Kritik an Stadt Köln


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"Wir brauchen sehr viel Hilfe"
Baumgart reagiert auf Podolski-Kritik – und redet sich in Rage


Aktualisiert am 20.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Steffen Baumgart bei einer Pressekonferenz (Archivbild): Der FC-Coach ersucht die Stadt Köln um Hilfe.Vergrößern des Bildes
Steffen Baumgart bei einer Pressekonferenz (Archivbild): Der FC-Coach ersucht die Stadt Köln um Hilfe. (Quelle: Beautiful Sports/imago-images-bilder)

Steffen Baumgart hat in einem emotionalen Appell die Stadt Köln aufgefordert, den 1. FC Köln im geplanten Ausbau des Trainingsgeländes zu unterstützen. Das Geißbockheim-Projekt werde von der Stadt verhindert.

Es war eigentlich nur ein Nebenaspekt, den Lukas Podolski im Interview mit dem "Kicker" am Donnerstag angesprochen hatte. "Über das Potential des FC sprechen wir schon seit Jahrzehnten. Ausgeschöpft hat es der Verein gar nicht", hatte der ehemalige FC-Kapitän erklärt. Doch für Steffen Baumgart war es der Auslöser für einen minutenlangen Ausbruch.

"Der Klub schöpft sein Potential nicht aus, da gebe ich Poldi recht", sagte der 49-Jährige. "Aber der Klub geht viele Baustellen an, nur wird deren Aufarbeitung verhindert." Was Baumgart meinte, ist kein Geheimnis: Seit inzwischen sieben Jahren läuft das Verfahren des FC, sein Trainingsgelände im Kölner Grüngürtel ausbauen zu wollen. Nachdem das Projekt im Sommer 2020 eigentlich genehmigt worden war, blockiert es seit einem Jahr die neu gewählte Stadtverwaltung unter Führung der Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

1. FC Köln: "Wir stoßen als Klub an Grenzen"

Baumgart platzte am Donnerstag der Kragen. "Es gibt Menschen, die sich damit auszeichnen, einfach nur dagegen zu sein, ohne Lösungen anzubieten. Da stoßen wir als Klub an die Grenzen." Der FC hatte im Sommer 2020 eigentlich einen städtebaulichen Vertrag erhalten, in dem die Grundlagen für die Baugenehmigung und den neuen Pachtvertrag festgelegt wurden.

Doch weiterhin kann der FC weder neue Trainingsplätze noch ein Leistungszentrum bauen, das die seit den 1980er Jahre nicht mehr veränderten Kabinen für Profis und Nachwuchsteams ablösen soll.

"Wir brauchen sehr, sehr viel Hilfe", appellierte Baumgart. "Und da will ich nicht hören, was alles nicht geht, sondern das, was geht." Der FC sei der "größte Werbeträger der Stadt", doch es fehle an einem klaren Bekenntnis der Entscheidungsträger für die Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung der Probleme.

Seit 1953 ist das Geißbockheim die Heimat des 1. FC Köln. Doch inzwischen hat die Suche nach einem alternativen Standort begonnen. Das Problem: Auch dort stünde dem FC womöglich ein jahrelanger Rechtsstreit bevor, weil die Stadt keine Garantien gibt.

"Unsere Möglichkeiten sind weit unter manchem Zweitligisten"

Baumgart ist der sportliche Hoffnungsträger des Klubs, hat die Mannschaft mit einem guten Saisonstart stabilisiert. Sein Auftrag: den sportlichen Bereich Bundesliga-tauglich machen. Doch die Rahmenbedingungen sind es längst nicht mehr.

"Wir haben in der Infrastruktur Möglichkeiten, die sind weit unter manchem Zweitligisten", sagte Baumgart, der im beschaulichen Paderborn Strukturen mit aufbauen konnte, von denen man in Köln derzeit nur träumen kann.

"Ich glaube, dass wir gemeinsame Wege finden müssen. Ich verstehe, dass nicht alles gemacht werden kann, aber wenn Nein gesagt wird, erwarte ich, dass uns eine andere Lösung angeboten wird", stellte Baumgart klar.

"Das Thema muss vernünftig aufgerollt werden. Dafür braucht es Menschen, die gewillt sind, Lösungen zu finden, und nicht nur, sich Lösungen präsentieren zu lassen."

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Recherchen des Geißblog
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