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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach dem Kilian-Deal Schlägt der FC noch mal auf dem Transfermarkt zu?
Mit dem Transfer von Luca Kilian schließt der 1. FC Köln seine größte Baustelle im Kader. Der Innenverteidiger dürfte aber nicht der letzte Neuzugang bei den Geißböcken gewesen sein.
In einer Woche ist alles vorbei: die Gerüchte auf dem Transfermarkt, die Käufe und Leihen, die Vertragsauflösungen und Tauschgeschäfte. Am 31. August schließt das Transferfenster. Viel Zeit bleibt den Vereinen nicht mehr, ihre Kader für die Hinrunde aufzustellen. Genauso müssen unzufriedene Spieler schauen, ob sie wechseln können.
Auf jene zielt der 1. FC Köln mit seinen geringen finanziellen Mitteln ab. Luca Kilian bekam beim 1. FSV Mainz 05 nicht genügend Spielzeit und wurde daher für ein Jahr ausgeliehen. Welche Rolle soll der Spieler beim FC einnehmen? Und wie geht es für die Geißböcke auf dem Transfermarkt weiter?
Wer ist Luca Kilian?
Kilian ist 21 Jahre alt, wurde bei Borussia Dortmund ausgebildet, feierte seinen Durchbruch in der Saison 2019/20 beim SC Paderborn, den zu dieser Zeit der heutige FC-Coach Steffen Baumgart trainierte – die beiden sind sich also bestens bekannt.
Der 1,92 Meter-Innenverteidiger bringt neben seiner Größe und der damit verbundenen Kopfballstärke eine solide Schnelligkeit und ein gutes Aufbauspiel mit. Was er jedoch nicht mitbringt, ist Spielpraxis: Seit einer Verletzung im Januar 2020 hat der Rechtsfuß nur neun Bundesliga-Spiele absolviert.
Wie verändert Kilian den Konkurrenzkampf?
Dennoch soll Kilian für die Geißböcke eine Soforthilfe sein. Erstens, weil er die Spielidee von Steffen Baumgart noch aus Paderborn kennt. Zweitens, weil er bei Mainz 05 zumindest im Training voll dabei war und die Vorbereitung vollständig absolvieren konnte.
Drittens, weil neben Rafael Czichos der zweite Platz in der Innenverteidigung der Kölner umkämpft ist: Timo Hübers war zuletzt verletzt und wirkte in den ersten beiden Pflichtspielen der Saison nicht immer sattelfest. Jorge Meré patzte beim FC Bayern am Sonntag gleich zweimal. Kilian hat also alle Chancen, sich schnell ins Rampenlicht zu spielen.
Wird der FC weitere Spieler verpflichten?
Neben der Innenverteidigung, die bei den Kölner Kaderplanern höchste Priorität genoss, hatte sich Steffen Baumgart zuletzt offen für einen weiteren Mittelstürmer ausgesprochen. Dieser Personalie dürfte nun gesteigerte Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Ob Jonas Hector die Probleme auf der Linksverteidiger-Position auch in den kommenden Monaten beheben soll, wird darüber entscheiden, ob die Geißböcke auch dort noch einmal aktiv werden. Ansonsten würde es nach Kilian bei einem weiteren Angreifer bleiben.
Wen könnte der FC noch abgeben?
Interims-Sportchef Jörg Jakobs erklärte am Dienstag dem GEISSBLOG: "Der Transfermarkt kommt langsam in Bewegung, das merkt man. Es wird sich noch was tun – auch bei uns." Jakobs will den Kader weiter verkleinern, Kosten einsparen, wo es nur geht, und potentiellen Talenten ohne Aussicht auf Spielpraxis eben jene bei anderen Klubs ermöglichen.
Sava Cestic, nun nur noch Innenverteidiger Nummer fünf, ist einer der Leih-Kandidaten. Marvin Obuz ein anderer. Für beide gilt: Sie sind eigentlich zu gut für die zweite Kölner Mannschaft und die Regionalliga. Sie müssten sich in der zweiten oder dritten Liga beweisen, um in ihrer Entwicklung den nächsten Schritt zu machen.
Was wird aus Ellyes Skhiri?
Ellyes "Flaco" Skhiri ist fraglos einer der Schlüsselspieler im beim 1. FC Köln. Der Tunesier ist in Topform und nicht zu ersetzen. Sollte er dennoch aus finanziellen Nöten verkauft werden, wäre dies ein schwerer Schlag für die Geißböcke.
Steffen Baumgart will den Sechser unbedingt behalten, und weil es noch immer keine ansatzweise lukrativen Angebote für den 26-Jährigen gibt, könnte es tatsächlich sein, dass der Mittelfeld-Stratege bei den Geißböcken bleibt. Doch klar ist auch: Flattert ein Millionen-Angebot rein, weil der Transfermarkt doch noch in Fahrt kommt, wäre "Flaco" wohl kaum zu halten.
- Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG