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1. FC Köln: Das waren die besten Transfers in der Geschichte des Clubs


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Tricks, Berliner und Rekorddeals
Das waren die besten Transfers des 1. FC Köln


Aktualisiert am 11.08.2021Lesedauer: 5 Min.
Hans Schäfer, Toni Polster und Jonas Hector: Diese Transfers haben sich für den FC sehr gelohnt.Vergrößern des Bildes
Hans Schäfer, Toni Polster und Jonas Hector: Diese Transfers haben sich für den FC sehr gelohnt. (Quelle: Collage t-online/imago-images-bilder)
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Der 1. FC Köln hat in den letzten Jahren auf dem Transfermarkt häufig danebengelegen. Doch in der Geschichte des Traditionsklubs finden sich bemerkenswerte Deals, die dem Klub zu neuer Größe verhalfen.

Wie wohl die Bilanz des 1. FC Köln ausfallen würde, hätte man vor mehr als 65 Jahren nicht einen gewissen Zlatko Cajkovski eingekauft? Und hätte es auch ohne einen Dieter Müller zur letzten Meisterschaft gereicht? In einigen Fällen bewies der FC bei den Transfers den richtigen Riecher. Hier sind die zehn besten Einkäufe und Wechsel der Geißböcke.

Hans Schäfer, 1948/49

Er war der beste Linksaußen der Welt – und er kam dank eines Transfer-Tricks zum 1. FC Köln. Direkt nach dem zweiten Weltkrieg spielte Hans Schäfer in Köln-Zollstock. Die Spielvereinigung Sülz 07 wollte Schäfer verpflichten, durfte aber nicht. Denn: Innerhalb einer der Besatzungszonen durfte ein Fußballer nicht wechseln, ohne für ein Jahr gesperrt zu werden.

So fädelte der Sülzer Fußballobmann Fritz Plate 1947 einen Transfer Schäfers zum VfR 1920 Volkmarsen in der Nähe von Kassel ein. Schäfer wechselte von der britischen in die amerikanische Zone – und ein Jahr später, 1948, wieder zurück. Inzwischen war Sülz 07 mit dem Nachbarklub KBC zum 1. FC Köln verschmolzen – und Schäfer konnte bei den Geißböcken zur größten Legende der Vereinsgeschichte werden.

Georg Stollenwerk, 1953/54

Es war Sommer 1952. Georg Stollenwerk, ein 21-jähriger Rechtsaußen, hatte sich bei Düren 99 in das Notizbuch des legendären FC-Geschäftsführers Jupp Schmitz gespielt. Doch Stollenwerk wollte 1952 noch nicht wechseln. Der Grund: Noch war er kein Profi, kein Vertragsspieler, sondern Amateur. Und diesen Status wollte er behalten. Denn er wollte mit Deutschland an Olympia 1952 in Helsinki teilnehmen. Dies tat er auch und wechselte erst 1953 zu den Geißböcken, obwohl Bundestrainer Sepp Herberger ihn eigentlich lieber beim 1. FC Kaiserslautern gesehen hätte.

Die Folge: Herberger ließ den hochbegabten Stollenwerk außen vor und nominierte ihn 1954 nicht für die WM-Mannschaft. Für "Schorsch" erwies sich Köln trotzdem als der richtige Klub: Fünfmal wurde er Westdeutscher Meister, zweimal Deutscher Meister.

Zlatko "Tschik" Cajkovski, 1955/56

Der Name Tschik Cajkovski ist beim 1. FC Köln vor allem mit seinen Erfolgen als Trainer verbunden. 1961 bis 1963 und 1973 bis 1975 war er Chefcoach der Geißböcke und machte sich als erster Meistertrainer unsterblich. Zuvor war er jedoch 1955 als Weltklasse-Mittelfeldspieler von Partizan Belgrad zum FC gewechselt – für die damalige Mega-Ablöse von 10.000 D-Mark.

Das Problem als Offensivmann bei den Geißböcken war jedoch, dass er mit Trainer Hennes Weisweiler nicht klarkam. Dennoch: In Köln konnte er nebenher seinen Trainerschein machen und die Grundlage legen, um 1961 als Erfolgstrainer zurückzukehren.

Dieter Müller, 1973/74

Im Sommer 1973 ging der FC volles Risiko: 100.000 D-Mark zahlte Köln für Dieter Müller von den Kickers Offenbach. Bei den Geißböcken war Karl-Heinz Thielen gerade erst Geschäftsführer geworden, es war sein erster großer Transfer. Ein Volltreffer! Zumal der eigentliche Deal vorgesehen hatte, im Gegenzug FC-Außenverteidiger Harald Konopka im Tausch nach Hessen zu transferieren.

Das geschah nicht – zum Wohle des FC. Müller ist bis heute mit 159 Bundesliga-Toren der zweiterfolgreichste Torjäger der FC-Historie, wurde zweimal Torschützenkönig und schoss den FC 1977/78 mit 24 Toren zum Double.

Pierre Littbarski, 1978/79

Als Pierre Littbarski als A-Jugendlicher mit Hertha Zehlendorf den großen Favoriten 1. FC Köln in der Endrunde um die Deutsche Nachwuchs-Meisterschaft fast im Alleingang besiegte, änderte sich für das Berliner Talent und auch den Kölner Topklub alles. FC-Manager Karl-Heinz Thielen verhandelte noch am Tag der A-Junioren-Niederlage mit Littbarski über einen Wechsel nach Köln.

Cheftrainer Hennes Weisweiler gab in einem Ferngespräch seinen Segen. Und "Litti" wechselte für 32.500 D-Mark zum FC. Beim FC wurde er Pokalsieger, Kapitän, Uefa-Cup-Finalist, die "Nummer 10" und Publikumsliebling.

Klaus Allofs, 1981/82

220 Pflichtspiele, 120 Tore – keine schlechte Bilanz. Es war die Bilanz von Klaus Allofs beim 1. FC Köln zwischen 1981 und 1987, nachdem er vom rheinischen Rivalen Fortuna Düsseldorf ans Geißbockheim gewechselt war. 2,25 Millionen D-Mark hatte sich der FC den Stürmer kosten lassen, damals eine Rekordablöse. Zweimal wurde er Bundesliga-Torschützenkönig, wurde FC-Kapitän und zahlte seine Millionenablöse vielfach zurück, inklusive Pokalsieg 1983.

Thomas Häßler, 1983/84

Wie zuvor Pierre Littbarski, wechselte auch Thomas Häßler einst als A-Jugendlicher aus Berlin zum 1. FC Köln. Der begnadete Techniker hatte beim Jugendländerpokal 1983 in Duisburg mit einer Berliner Auswahl auf sich aufmerksam gemacht – und der FC mit dem damaligen Sportchef Hannes Löhr hatte am schnellsten zugeschlagen.

In der Kölner A-Jugend wurde Häßler von einem gewissen Christoph Daum trainiert, ehe er 1984 zu den Profis aufstieg. Dort brauchte "Icke" zwar mehrere Jahre zum Durchbruch, 1990 hatte er sich aber derart entwickelt, dass er für die damalige Rekordsumme von 17 Millionen D-Mark zu Juventus Turin wechselte. Bis heute weiß niemand, wo die "Häßler-Millionen" hin sind.

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Toni Polster, 1993/94

Der schleichende Absturz des 1. FC Köln hatte Anfang der 1990er-Jahre mit dem Verkauf von Thomas Häßler begonnen. Ein Österreicher, ablösefrei aus Rayo Vallecano gekommen, sollte diesen aber noch einmal abbremsen. Toni Polster kam zwar in erschütterndem Fitnesszustand nach Köln. Doch nach nur wenigen Wochen war "Toni Doppelpack" geboren: dank jeweils zwei Toren in drei Spielen in Folge im Herbst 1993.

Am Ende seiner fünf Jahre in Köln standen 88 Tore in 168 Pflichtspielen. Wenn er dann nur nicht nach dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte nach Mönchengladbach gewechselt wäre ...

Jonas Hector, 2010/11

Im Februar 2010 absolvierte ein 19-Jähriger aus Auersmacher im Nachwuchs des 1. FC Köln ein Probetraining. Sein Name: Jonas Hector. Auch Bayern, Hoffenheim und Freiburg hatten sich um den Saarländer bemüht. Doch der FC bekam den ablösefreien Zuschlag. Hector begann in der U21 und startete nach dem Kölner Abstieg 2012 durch.

Heute ist Hector ehemaliger 43-facher Nationalspieler, gilt als einer der besten Allrounder in der FC-Geschichte, ist Kapitän und wird in der Saison 2021/22 voraussichtlich die Schallmauer von 300 Pflichtspielen für den 1. FC Köln durchbrechen.

Anthony Modeste, 2015/16

Als der 1. FC Köln im Sommer 2015 nach einem neuen Stürmer suchte, wurde man in Hoffenheim fündig. Für rund 4,5 Millionen Euro wechselte Anthony Modeste an den Rhein. Der Stürmer sollte für den größten Erfolg des 1. FC Köln in 25 Jahren sorgen: die Rückkehr auf die europäische Bühne. Dank seiner 25 Tore qualifizierten sich die Geißböcke 2017 erstmals nach über zwei Jahrzehnten wieder für das internationale Geschäft.

Anschließend wechselte Modeste für die Rekordablöse von 28 Millionen Euro nach China und bescherte dem FC damit ein bis heute unerreichtes Transfergeschäft.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen des GEISSBLOG
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