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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Chancenverwertung mangelhaft FC bleibt trotz Schwächen ungeschlagen
Der 1. FC Köln bleibt auch in seinem letzten Testspiel der Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison ungeschlagen. Die Geißböcke offenbaren gegen Roda Kerkrade jedoch Schwächen. Steffen Baumgart zeigte sich trotzdem zufrieden.
Über 1.000 Fans waren ins Franz-Kremer-Stadion im Kölner Grüngürtel gekommen. Sie wollten sich ein Bild aus erster Hand vom 1. FC Köln machen. Wie gut sind die Geißböcke schon drauf? Doch das 1:1 (0:1) gegen Roda Kerkrade ließ viele Fragen unbeantwortet.
Modeste vergibt – FC wird ausgekontert
In einer eigentlich überzeugenden ersten Halbzeit musste sich der FC zwei Vorwürfe machen lassen. Erstens ließen die Kölner all ihre mitunter großen Torchancen liegen. Zweitens ließen sie sich vom niederländischen Zweitligisten in der 37. Minute blitzsauber auskontern.
Dabei hatte die Elf von Steffen Baumgart eigentlich vieles richtig gemacht. Weit über ein Dutzend Ballgewinne in der gegnerischen Hälfte alleine in Halbzeit eins, dazu drei Großchancen durch Thielmann (6.), Modeste (18.) und Hübers (32.), ein halbes Dutzend weitere gute Möglichkeiten – doch das Tor fiel auf der Gegenseite.
Aus dem Zentrum heraus ließ sich der FC auskontern. Hübers bekam Pflücke nicht eingeholt, Czichos konnte den Querpass in die Mitte nicht mehr abfangen. So durfte Denzel Jubitana aus 16 Metern sehenswert gegen die Laufrichtung von Timo Horn zum 0:1 einschießen (37.) und die Kölner Angriffsbemühungen und Überlegenheit ad absurdum führen. "Wir haben den Gegner nicht bestraft, deswegen war Kerkrade im Spiel", fasste Baumgart nach der Partie zusammen. "Der Konter zum 0:1 war sensationell gespielt und sensationell abgeschlossen."
Lemperles Ausgleich verhindert erste Baumgart-Pleite
Die zweite Halbzeit fiel im Vergleich zu den ersten 45 Minuten ab. Drei Wechsel zur Pause, vier Wechsel nach 60 Minuten und vier weitere Wechsel nach 75 Minuten faserten die Partie aus, machten Stückwerk aus den Abläufen. Die FC-Profis liefen weiter an, konnten aber immer weniger Ballgewinne erzielen, sahen sich vermehrt Kontern ausgesetzt. Und so sah es bis in die Schlussphase nach der ersten FC-Niederlage unter Baumgart aus.
Dann flankte Katterbach in den Strafraum, Lemperle drehte sich am Elfmeterpunkt um die eigene Achse und schoss den Ball doch noch zum Ausgleich in die Maschen (86.). Der Youngster belohnte seine Mannschaft für das Engagement, wenngleich das spielerische Niveau deutlich nachgelassen hatte. "Der Gegner hat nur eine Torchance, abgesehen von vier, fünf Konterchancen. Trotzdem spielen wir nur 1:1", bemängelte Baumgart die fehlende Konsequenz vor des Gegners Tor. "Wir müssen die Bälle, die wir gewinnen, noch häufiger in die Tiefe bringen und Kapital schlagen aus diesen Chancen."
"Es ist zu erkennen, wohin wir wollen"
Dennoch fiel das Fazit der Vorbereitung für den FC-Trainer positiv aus. "Die Jungs wollen marschieren. Es ist zu erkennen, wohin wir wollen", subsummierte Baumgart nach vier Wochen am Geißbockheim und einer ungeschlagenen Testspiel-Serie (vier Siege, zwei Unentschieden).
Die Klarheit in den entscheidenden Situationen, so der 49-jährige, käme mit der Frische. "Die kann es nach dem Training der letzten Tage noch nicht geben". In einer Woche wird es diese aber brauchen. Dann geht es zur erste Runde im DFB-Pokal zum FC Carl Zeiss Jena.
- Eigene Recherchen des GEISSBLOG