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1. FC Köln: Friedhelm Funkels Mission im Hier und Jetzt – Ein Kommentar


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Nach Horrorbilanz
Warum Funkel die einzige Chance ist, die Köln hat

MeinungVon Marc L. Merten

Aktualisiert am 12.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Friedhelm Funkel (l.) und Markus Gisdol sprechen miteinander (Archivbild): Funkel ist nun die letzte Chance für den FC.Vergrößern des Bildes
Friedhelm Funkel (l.) und Markus Gisdol sprechen miteinander (Archivbild): Funkel ist nun die letzte Chance für den FC. (Quelle: Nordphoto/imago-images-bilder)
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Markus Gisdol ist beim 1. FC Köln gescheitert. Und damit auch das Experiment der Verantwortlichen, allen Problemen zum Trotz auf Vertrauen statt Kontrolle zu setzen. Nun muss es Friedhelm Funkel richten.

Es war eine Lehrbuch-Entlassung mit Stil: Zwischen Horst Heldt und Markus Gisdol gab es in den letzten Wochen keine Unklarheiten mehr. Der FC-Trainer wusste, woran er war.

Man ging am Sonntag im Frieden auseinander. Das war in den letzten Jahren am Geißbockheim in der Regel anders. Zumindest das haben die Kölner also dieses Mal hinbekommen.

Gisdols Horrorbilanz

Im Kern aber bleiben Fehler über Fehler, die zu diesem Punkt führten. Gisdol durfte eine Horrorbilanz als Trainer hinlegen, die in der FC-Geschichte ihresgleichen sucht. In den letzten zwölf Monaten gewann der FC unter dem 51-Jährigen nur fünf von 38 Bundesliga-Spielen, verlor dagegen 20 und blieb in gerade einmal drei Spielen ohne Gegentor. Gisdol sammelte mit dem FC ein Jahr lang gerade einmal 0,74 Punkte pro Spiel. In all dieser Zeit gab es nur einen einzigen Heimsieg. Hätten während Corona Fans ins RheinEnergieStadion kommen dürfen, Gisdols Rauswurf wäre schon seit Monaten bei jedem Spiel gefordert worden.

Trotz dieser beispiellosen Talfahrt hielten Vorstand und Geschäftsführung lange zu Gisdol, sehr lange. Ob zu lange, werden nun die letzten sechs Saisonspiele zeigen, möglicherweise auch die Relegation. Diese zwei Bonus-Spiele als Chance zur Rettung müssen nun das oberste Ziel von Friedhelm Funkel sein. Bei drei Punkten Rückstand auf Rang 15 ist zwar auch noch die direkte Rettung drin. Doch erst einmal geht es nur darum, den Spielern wieder den Glauben zu vermitteln, ein Fußballspiel gewinnen zu können.

Funkel muss das psychologische Momentum drehen. Dafür ist der 67-jährige erfahren genug, auch im Umgang mit unterschiedlichsten Charakteren, an denen sein Vorgänger letztlich auch scheiterte.

Funkel lebt im Hier und Jetzt

Der 1. FC Köln im April 2021 befindet sich im Ausnahmezustand. Kein Erfolg, kein Geld und eine mehr als ungewisse Zukunft: Funkel mag ein Mann aus der Bundesliga-Vergangenheit sein, der seine Trainerkarriere eigentlich schon beendet hatte, doch womöglich ist er gerade deswegen jetzt der Richtige.

Funkel lebt im Hier und Jetzt, seine Mission dauert nur sechs, maximal acht Spiele. Auf nichts anderem liegt der Fokus. Das ist die einzige Chance, die der FC in dieser Saison noch hat. Den Rest hat man bereits verspielt.

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