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Manuel Neuer lobt FC-Talent – doch der Club setzt ihn auf die Bank


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1. FC Köln
Neuer lobt FC-Talent – doch der Klub setzt ihn auf die Bank


07.11.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 1052089625Vergrößern des Bildes
Manuel Neuer während des Abschiedsspiels von Lukas Podolski in Köln: Er äußerte sich über Jonas Urbig. (Quelle: IMAGO/VITALII VITLEO/imago)

Manuel Neuer als Vorbild, Lob vom Torwart-Idol: Doch beim 1. FC Köln sitzt Jonas Urbig nur noch auf der Bank. Nun sprach der 21-Jährige über den Dämpfer.

Als Manuel Neuer vor vier Wochen im Rheinenergiestadion auflief, gehörte der Ex-Nationalspieler zu den größten Stars beim Abschiedsspiel von Lukas Podolski. Am Rande des Events wurde der 38-Jährige zu einem Spieler gefragt, der ihn womöglich beerben könnte: Jonas Urbig.

Der 17 Jahre jüngere Torhüter des 1. FC Köln gilt bereits seit Jahren als Kronprinz bei den "Geißböcken", seit einigen Wochen auch als potenzieller Kandidat beim FC Bayern München. Und so sagte Neuer über den Mann, der womöglich künftig in seine Fußstapfen treten könnte: "Jonas macht einen wirklich guten Eindruck, ist meiner Meinung nach schon sehr weit. Ich glaube, dass ihm die Zukunft gehören kann."

FC konterkariert Neuers Lob

Diese Worte sind nun in der neuen Folge der Doku des 1. FC Köln, "Geliebter Fußballclub", zu hören. Der Zeitpunkt dieser neuesten Episode und ihrer Aussagen ist aber durchaus brisant, denn gerade jetzt ist Urbig beim FC aus dem Tor genommen und durch Marvin Schwäbe ersetzt worden. Und das, obwohl Neuer noch vor vier Wochen erklärte: "Er hat schon viel Lob abbekommen, kann aber sicher noch einiges lernen – und dafür ist er beim FC in guten Händen."

Letzteres darf gerade durchaus angezweifelt werden, denn der FC ist kurz davor, es sich mit seinem Torwart-Juwel zu verscherzen. Ohne größere Fehler in den vergangenen Wochen war Urbig zum Bauernopfer gemacht worden, indem er nach zahlreichen Fehlern seiner Vorderleute auf die Bank verfrachtet wurde. Das ist auch beim 21-Jährigen nicht gut angekommen, und ausgerechnet in der vereinseigenen Doku äußerte sich Urbig nun erstmals zu dieser Entwicklung.

Urbig zwischen Diplomatie und Ehrgeiz

"Natürlich habe ich mich geärgert", sagte Urbig. Natürlich entscheide stets der Trainer, und Marvin Schwäbe habe es im Training gut gemacht. Deshalb "habe ich es ihm dann auch gegönnt", erklärte Urbig sogar. Doch wer den ehrgeizigen Torhüter über die Jahre beobachtet hat, der weiß: Gefallen hat das dem ehrgeizigen Keeper nicht, zumal ihm in den Spielen kaum etwas vorzuwerfen war. Dennoch blieb Urbig in seinen Aussagen diplomatisch. "Das ist jetzt so. Wichtig ist für mich der Mannschaftserfolg. Das ist für mich das, was zählt."

In einem Teil der Doku, der ganz offensichtlich noch vor seiner Degradierung gedreht worden war, sagte Urbig aber auch: "Meine Aufgabe ist es, mit der Mannschaft den FC wieder dahin zu führen, wo er hingehört, und das ist die Bundesliga." Genau das aber darf er nun nicht mehr, zumindest nicht als Nummer eins. Aktuell kann Urbig lediglich zusehen, wie Schwäbe zuletzt zweimal in Folge ohne Gegentor blieb und auch in den kommenden Wochen zwischen den Pfosten stehen soll.

Verliert der FC in jedem Fall?

Da helfen auch die lobenden Worte von Manuel Neuer nichts. Urbigs Vertrag läuft noch bis 2026, dem FC soll er aber bereits signalisiert haben, dass er sich nur im Fall eines Bundesliga-Aufstiegs vorstellen könne, in Köln zu bleiben und zu verlängern. Doch nun könnten schon früher andere Klubs auf die Idee kommen, sich Urbig zu schnappen. Denn weniger Argumente als jetzt kann der FC kaum auf seiner Seite haben. Der Aufstieg ist fünf Punkte entfernt, Urbig wurde auf die Bank versetzt, Schwäbe (Vertrag bis 2027) öffentlich gelobt und als wichtiger Faktor gepriesen.

Urbig mag in den Augen von Manuel Neuer die Zukunft gehören. Ob diese allerdings tatsächlich noch viel länger in Köln liegen wird, könnte sich schon in den kommenden Wochen zeigen. Sollte der FC mit Schwäbe Erfolg haben und doch noch um den Aufstieg mitspielen, hätte Trainer Gerhard Struber keinen Grund, Urbig wiederzubringen. Sollte der FC mit Schwäbe doch wieder abrutschen, käme Urbig womöglich zwar wieder zu seiner Chance, die "Geißböcke" hätten dann aber wohl schon alle Chancen auf den Aufstieg verspielt. In beiden Fällen würde vieles für einen Abschied des Juwels sprechen.

Verwendete Quellen
  • Geissblog
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