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Zum journalistischen Leitbild von t-online.FC Köln baut um Paqarada soll vom FC St. Pauli kommen
Der 1. FC Köln steht vor dem Transfer von Leart Paqarada. Noah Katterbach wird derweil weiterverliehen. Vieles hängt nun an Jonas Hector.
Der 1. FC Köln hat am Samstag zwei richtungsweisende Transfers auf den Weg gebracht. Zwar sind die Wechsel noch nicht perfekt, doch beide betreffen die Position des Linksverteidigers – und damit jene des FC-Kapitäns Jonas Hector, dessen Zukunft weiter ungewiss ist.
Am Samstagmorgen gaben die Geißböcke bekannt, dass Noah Katterbach – bislang an den FC Basel verliehen – zum Hamburger SV wechseln soll. Der 21-Jährige trainiert bereits bei den Hanseaten. Am Montag sollen alle Formalitäten geklärt werden. Wenig später wurde bekannt, dass der FC vor der Verpflichtung von Leart Paqarada vom FC St. Pauli steht. Der Wechsel soll im Sommer ablösefrei über die Bühne gehen.
Warum wechselt Katterbach zum HSV?
Christian Keller erklärte Katterbachs neues Leihgeschäft wie folgt: "Noah hatte einen Veränderungswunsch, weil er in Basel nicht mehr ganz zufrieden war", sagte Kölns Sportchef am Rande des Testspiels gegen Lommel SK (5:0). "Der Spieler kriegt in Hamburg eine Plattform, die nicht schlechter ist als vorher, damit er wieder zu alter Stärke zurückfindet."
Katterbach besitzt beim FC noch einen millionenschweren Vertrag bis 2024, steckt aber seit zwei Jahren in einer tiefen Formkrise. Der deutsche U21-Nationalspieler hat bereits bewiesen, dass er auf Bundesliga-Niveau mithalten kann. Doch gerade mental war das FC-Eigengewächs dem Erwartungsdruck zuletzt nicht immer gewachsen.
"Noah kämpft darum, die Leistung zu bestätigen, die er schon mal gezeigt hat", erklärte auch Trainer Steffen Baumgart. "Wir wünschen ihm, dass er in Hamburg seinen Weg findet."
Darum holt der FC Leart Paqarada
Obwohl Katterbach im Sommer 2023 zum FC zurückkehren könnte, haben die Geißböcke nun offenbar schon die Verpflichtung von Leart Paqarada perfekt gemacht. Der 28-Jährige kommt ablösefrei vom FC St. Pauli. Dem wollte selbst der sonst zurückhaltende Keller nicht mehr widersprechen.
"Ich finde, dass er der beste Linksverteidiger der Zweiten Liga ist – und ich fände es schön, wenn er bei uns spielt", sagte der Sportchef, was einer Bestätigung des Transfers gleichkommt. "Gefühlt jagt ihn die halbe Bundesliga, weil er seit Jahren sehr konstant spielt, über ein hohes technisches Spielvermögen verfügt, extrem sicher im Spielaufbau ist und durch seine extrem guten Flanken und Standards sehr viel Torgefahr in den gegnerischen Strafraum bringt."
Zwar hat Paqarada gerade gegen den Ball Defizite, doch Keller sieht den offensivstarken Linksfuß trotz seiner schon 28 Jahre als gute Ergänzung für den FC. "Dieser Spieler wäre für uns auch interessant, wenn er noch Vertrag hätte. Dass er ablösefrei ist, passt dank seines sportlichen Profils aber gut." Paqarada wäre – Stand jetzt – im Sommer neben Kristian Pedersen (Vertrag bis 2024) und Noah Katterbach (Vertrag bis 2024) der dritte Linksverteidiger im Kader.
Wie entscheidet sich Jonas Hector?
Jonas Hector, der so wichtige Kapitän und womöglich noch immer beste Linksverteidiger Deutschlands, hat noch keine Entscheidung über seine Zukunft getroffen. Der Vertrag des 32-Jährigen läuft im Sommer aus. Mit Paqarada hat Köln sich eine weitere Option auf dieser Position gesichert. Unabhängig davon, wie Hectors Zukunftsplanungen ausfallen werden. "Das ist eine Personalie, die unabhängig von Jonas ist. Wenn Jonas hier verlängern möchte, ist hier immer Platz im Kader, weil er fast alles spielen kann."
Der FC sichert sich also ab. Erstens für den Fall, dass Hector tatsächlich aufhört. Zweitens für den Fall, dass Katterbach nicht die Kurve bekommt. Und drittens für den Fall, dass der Däne Pedersen nicht den nächsten Entwicklungsschritt macht. Bislang ist der 28-Jährige noch zu unsicher auf Bundesliga-Niveau. Somit haben die Geißböcke ab Sommer mit Paqarada einen offensivstarken Außenbahnspieler mehr im Kader, der Steffen Baumgart weitere Optionen geben wird.
- Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG