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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Köln verliert gegen Stuttgart FC-Trainer Baumgart verärgert nach Spiel in Texas
Der 1. FC Köln hat sein einziges Freundschaftsspiel während der USA-Reise in Texas mit 2:4 verloren. Steffen Baumgart zeigte sich nach dem letzten Spiel des Jahres enttäuscht.
Knapp 2.000 Zuschauerinnen und Zuschauer hatten sich am Samstag spontan umentschieden. Rund 7.000 Tickets wurden für das Duell zwischen den beiden Bundesligisten aus Köln und Stuttgart verkauft. Bei strömendem Regen und ungemütlichen vier Grad in Austin blieben einige amerikanische Fußballfans jedoch zu Hause. Schließlich sind selbst im November in der texanischen Hauptstadt 20 Grad und Sonne satt eigentlich die Regel.
Der Stimmung im Q2-Stadium tat dies jedoch am Samstagmittag keinen Abbruch. Während sich die sportbegeisterten Amerikaner gewohnt viel Zeit an den zahlreichen Verpflegungsstationen ließen und ein Großteil erst kurz nach dem Erklingen der amerikanischen und deutschen Nationalhymne ihre Plätze eingenommen hatten, ging es auf dem Platz bereits zur Sache. Nach zwölf Minuten brachte Konstantinos Mavropanos die Stuttgarter per Kopf nach einer Ecke in Führung.
"Ein 0:4 zur Halbzeit schmerzt – und zwar richtig"
Für den 1. FC Köln wurde es in der Folge eine Halbzeit zum Vergessen: Begünstigt durch Fehler in der Kölner Hintermannschaft brachte Tanguy Coulibaly die Schwaben per Doppelschlag in der 28. und 30. Minute weiter auf die Siegerstraße. Noch vor der Halbzeitpause erhöhte Mavropanos nach Flanke des Doppel-Torschützen mit seinem ebenfalls zweiten Treffer des Tages zum 4:0-Halbzeitstand.
Während die Schwaben in den USA also Werbung in eigener Sache betrieben, blieben die Kölner im ersten Durchgang erschreckend schwach. "Ein 0:4 zur Halbzeit schmerzt – und zwar richtig", zeigte sich auch FC-Trainer Steffen Baumgart nach dem Spiel verärgert über die ersten 45 Minuten seiner Mannschaft, bei der er nur Kapitän Jonas Hector mit Willen gesehen habe, das Freundschaftsspiel in Übersee anzunehmen. "Alle anderen haben es geschehen lassen", urteilte der 50-Jährige.
Immerhin sah der Coach nach dem Seitenwechsel eine verbesserte zweite Hälfte seiner Spieler. Zunächst scheiterte Nikola Soldo mit einem Distanzschuss knapp an VfB-Torhüter Fabian Bredlow. Dann allerdings sorgten Youngster Joshua Schwirten (68.) und Sargis Adamyan (84.) mit ihren beiden Treffern für Ergebniskosmetik.
Nur Stuttgart kann Werbung in eigener Sache betreiben
Besänftigt war der Trainer hinterher jedoch nur bedingt. Insbesondere die Winterpausen-Mentalität seiner Mannschaft kritisierte Baumgart hinterher. "Wir spielen immer noch Fußball und das muss ich annehmen. Wenn ich bei den Alten Herren spiele, will ich das Spiel auch gewinnen. Ansonsten habe ich auf dem Platz nichts verloren. Und da bringt es mir auch nichts zu sagen, dass wir die zweite Halbzeit mit 2:0 für uns entschieden haben." Dabei machte der Trainer die Niederlage nicht an dem taktischen Experiment fest, erstmals mit einer Dreierkette aufgelaufen zu sein. Vielmehr sind die Gegentore wie zuletzt auch in der Liga durch individuelle Fehler zustande gekommen.
Nun mag das Freundschaftsspiel der beiden Bundesligisten für beide Mannschaften von keinem großen sportlichen Wert gewesen sein. Dennoch sind die Kölner nicht 8.500 Kilometer nach Texas gereist, um sich gegen einen direkten Konkurrenten auf Augenhöhe über weite Strecken derart schwach zu präsentieren. Zwar fühlten sich die rund 4000 Zuschauer im Stadion des FC Austin beim Sechs-Tore-Spektakel durchaus unterhalten, Werbung für sich selbst konnte auf dem Zielmarkt USA zum Großteil aber nur der VfB Stuttgart betreiben.
- Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG