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1. FC Köln: Europa bleibt das Fernziel – was der FC aus dem Ausscheiden lernt


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1. FC Köln
Europa bleibt das Fernziel: Was der FC aus dem Ausscheiden lernt


05.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Steffen Baumgart: Der Kölner Trainer fordert eine Verlegung des Bundesliga-Spiels gegen Hoffenheim.Vergrößern des Bildes
Steffen Baumgart: Nach dem Europapokal-Aus blickt der Kölner Trainer nach vorne. (Quelle: RADOVAN STOKLASA/Reuters)
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Der 1. FC Köln ist als einziges deutsches Team im Europapokal bereits in der Gruppenphase gescheitert. Das unglückliche Aus ärgert die Geißböcke, jedoch hat sich der FC kaum etwas vorzuwerfen. Der nächste Angriff soll schon bald erfolgen – mit und dank Steffen Baumgart.

Nach dem 2:2 (0:2) gegen OGC Nizza muss der 1. FC Köln seine Träume von der ersten europäischen K.o.-Phase seit 1990 begraben. 32 Jahre später hatten die Chancen gut gestanden. Ein Sieg gegen die Franzosen hätte gereicht. Doch am Ende fehlte ein Tor.

Der 1. FC Köln scheiterte jedoch nicht am Donnerstag. Die Gründe für das Ausscheiden reichen einige Wochen zurück. Dennoch nehmen die Geißböcke wichtige Erfahrungen aus den internationalen Auftritten mit. Jetzt soll der Fokus wieder auf der Bundesliga liegen, damit es schon bald wieder nach Europa gehen kann. Die Lehren aus der Conference League für den 1. FC Köln.

1. Woran der FC scheiterte

Der 1. FC Köln erfüllte fast alles, was es brauchte, um weiterzukommen: Gegen den vermeintlich schwächsten Gegner, den 1. FC Slovacko aus Tschechien, gewann der FC beide Partien. Gegen den vermeintlich stärksten Gegner der Gruppen, den OGC Nizza, holte der FC je ein Unentschieden. Was den Geißböcken das Genick brach: die beiden Niederlagen gegen Partizan Belgrad.

Die Serben gewannen gegen Slovacko und Nizza kein einziges ihrer vier Spiele, holten nur drei Unentschieden – siegten aber in beiden Spielen gegen Köln. Steffen Baumgart erinnerte am Donnerstagabend genau daran. "Wir sind nicht heute ausgeschieden. Ich erinnere mich an einige Szenen in den anderen Spielen." Insbesondere aus den Spielen gegen Belgrad. Ein Punkt aus zwei Spielen hätte gegen Partizan gereicht. Doch es sollte nicht sein.

2. Was der FC Positives mitnimmt

Dennoch zeigte sich Baumgart hinterher zufrieden. "Ich bin begeistert von der Mentalität meiner Mannschaft. Wir haben alles gemeistert. Das macht mich überglücklich, hier arbeiten zu dürfen." Was der FC-Trainer meinte: Köln trotzte allen Widrigkeiten, allen Verletzungen, auch allen individuellen Patzern einzelner Spieler, auch am Donnerstag. Köln kam immer wieder zurück, hielt bis zur letzten Sekunde die Chance in der eigenen Hand. Dass es am Ende nicht reichte, war eine Kombination aus Pech und zumindest noch fehlender individueller Qualität in der Mannschaft.

Das sah auch Sportchef Christian Keller so. "Ich bin zufrieden, wie sich die Mannschaft präsentiert hat. Natürlich bin ich auch enttäuscht, weil es möglich gewesen wäre weiterzukommen. Aber wir haben viel gelernt, weil fast niemand einen solchen Wettbewerb kannte." Und weiter: "Wir haben Lunte gerochen, dass es nicht noch mal fünf Jahre dauert, bis es wieder passiert."

3. Wie viel Geld Europa gebracht hat

Der 1. FC Köln nimmt aber auch etwas anderes aus der Conference League mit, was für den Klub aktuell essenziell ist: Geld. Knapp 1,3 Millionen Euro an Punktprämien nahm der FC ein, dazu drei Millionen Euro Antrittsprämie sowie insgesamt rund sechs Millionen Euro Umsatz durch die drei fast ausverkauften Heimspiele. Insgesamt also brachte Europa dem FC über zehn Millionen Euro ein.

4. Wie viel Geld das Aus gekostet hat

Zur Wahrheit gehört aber auch: Der FC hatte durch Europa höhere Kosten, muss den Spielern mehr Prämien zahlen und hatte hohe logistische Kosten. Im Sommer hieß es von Vereinsseite, dass die Gruppenphase dem FC nur einen sehr kleinen Gewinn bringen würde. Interessant wäre es erst ab der K.o.-Phase geworden – und genau dieses Geld hat der FC liegen lassen.

Die 1,25 Mio. Euro für die Achtelfinal-Qualifikation, mindestens ein weiteres Heimspiel, die Chance auf weitere K.o.-Runden, weitere Sponsorenprämien. "Wir hätten das natürlich gerne mitgenommen", sagte Keller. "Aber die Mannschaft hat ihre Schuldigkeit mehr als getan."

5. Wie es für den FC jetzt weitergeht

Jetzt geht es für den FC nur noch in einem Wettbewerb weiter: in der Bundesliga. Für die Geißböcke ist die Liga die wichtigste Plattform, am Ende zählt nur hier der Erfolg in Form des so früh wie möglich feststehenden Klassenerhalts. Mit 17 Punkten aus 12 Spielen liegt der FC bislang auf Kurs. Davon will man sich in den kommenden Monaten nicht abbringen lassen. Schon gar nicht, wenn in der langen Winter-WM-Pause die zahlreichen Verletzten zurückkehren und noch einmal die Chance besteht, auf dem Transfermarkt aktiv zu werden.

Und dann? Dann will Baumgart wieder angreifen. "Ich werde alles daran setzen, das noch mal zu erreichen", sagte der FC-Trainer mit Blick auf Europa. Er werde nichts versprechen, denn "der internationale Wettbewerb wird auf keinen Fall das Ziel sein". Das Ziel bleibe der Erhalt in der Bundesliga. "Aber ich will es noch einmal erleben – am besten mit dem FC."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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