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1. FC Köln: Last-Minute-Transfer – Andersson schlägt Angebote für Knie-OP aus


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1. FC Köln
Last-Minute-Transfer für den FC – Andersson schlägt Angebote für Knie-OP aus


02.09.2022Lesedauer: 3 Min.
Nikola Soldo: Sein Vater spielte jahrelang für den VfB Stuttgart.Vergrößern des Bildes
Nikola Soldo: Sein Vater spielte jahrelang für den VfB Stuttgart. (Quelle: Dick/Beautiful Sports/imago-images-bilder)
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Der 1. FC Köln hat buchstäblich in letzter Sekunde noch einen Neuzugang unter Dach und Fach gebracht. Am Freitag stellten die Geißböcke Innenverteidiger Nikola Soldo vor. Ein anderer Profi wird unterdessen in diesem Jahr kein Spiel mehr für den FC absolvieren.

Eigentlich hatte es am Deadline Day so ausgesehen, als wäre der FC auf der Suche nach einem Ersatz für den verletzten Jeff Chabot in der Innenverteidigung leer ausgegangen. Als am Donnerstagabend um 18 Uhr noch immer keine Mitteilung über einen Transfer öffentlich wurde, schien alles darauf hinauszulaufen, dass der FC seinem aktuell dünn besetzten Kader vertraut.

Fast schon entschuldigend sagte Sport-Geschäftsführer Christian Keller daher am Freitag, nachdem mit Neuzugang Nikola Soldo alles unter Dach und Fach gebracht wurde: "Wir müssen erst einmal alles fertig machen, bevor wir etwas bekanntgeben können. Alles andere wäre unprofessionell." Kurzfristig war der Leiter der Lizenzspielerabteilung Thomas Kessler gemeinsam mit Mannschaftsarzt Dr. Peter Schäferhoff am Donnerstag nach Zagreb geflogen, um Soldo von NK Lokomotiva zu verpflichten.

Den orthopädischen Medizincheck hatte der 21-jährige U-Nationalspieler Kroatiens dabei noch in seiner Heimat absolviert. Die internistischen Untersuchungen mussten allerdings auf Freitag verschoben werden. In Köln ging schließlich alles über die Bühne und Soldo konnte beim FC vorgestellt werden. Bis 2025 hat der Innenverteidiger nun am Geißbockheim unterschrieben und wird künftig mit der Rückennummer 5 auflaufen.

Ablösesumme im sechsstelligen Bereich

Dem Vernehmen nach bezahlen die Kölner eine mittlere sechsstellige Summe für den Sohn des ehemaligen FC-Trainers Zvonimir Soldo (2009-2010). "Finanzwirtschaftlich war es ein guter Deal. Ich kann gleich mal einer italienischen Meldung widersprechen: Wir holen sicherlich nicht am Deadline Day für 1,8 Millionen Euro einen Spieler. Das ist nicht nur ein bisschen falsch, sondern gänzlich falsch", sagte Keller hinsichtlich der Ablösemodalitäten. Der FC freut sich derweil auf einen "technisch starken und robusten" Innenverteidiger, der "mit Spielrhythmus kommt". Soldo selbst betonte bei seinem Wechsel, dass es immer sein Ziel gewesen sei, einmal in Deutschland zu spielen, "eine der größten Fußball-Ligen der Welt, wo mein Vater auch zehn Jahre gespielt hat."

Eine Option für das Wolfsburg-Spiel des FC am Samstag ist Soldo derweil trotz der angespannten Personallage in der Abwehr noch nicht. Statt des Neuzugangs stieg am Freitagmittag der 18-Jährige Rijad Smajic mit dem Bus in Richtung Autostadt. Soldo hingegen wird am Samstagmorgen erstmals am Geißbockheim trainieren, ehe er sich selbst auf den Weg nach Wolfsburg macht, um dort das Spiel seiner neuen Kollegen vor Ort zu verfolgen.

OP statt Transfer: Andersson lehnte über 20 Angebote ab

Einen Mitspieler wird der Neuzugang dabei nicht sehen. Sebastian Andersson wird den Geißböcken nämlich nicht nur in Wolfsburg fehlen, sondern gleich mehrere Monate ausfallen. Der Schwede galt in den letzten Wochen stets als Wechselkandidat, hatte sich nach einem geplatzten Wechsel zu Bröndby IF aber noch einmal näher an den FC-Kader herangekämpft. Dass das Interesse des Angreifers den Verein zu verlassen am Ende gar nicht so bedeutend groß war, ließ Christian Keller derweil am Freitag durchblicken.

"Es gab für keinen andere Spieler so viele Angebote. Wir hatten über 20 Angebote für Sebastian Andersson", berichtete der Sportchef, der selbst am Deadline Day noch zahlreiche teils für alle Seiten lukrative Anfragen hatte ablehnen müssen. Denn bereits vor einer Woche hatte sich Andersson dazu entschieden, eine Operation am Knie durchführen zu lassen, statt bei einem neuen Verein noch einmal eine neue Herausforderung zu suchen.

"Da geht es konkret darum, dass der Innenmeniskus geglättet werden muss, weil der einen leichten Riss hat", erklärte Keller und sagte dann: "Den Riss hat er aber schon seit zweieinhalb Jahren. Es hatte ihn am Trainieren aber nicht gehandicapt." Die Entscheidung, sich ausgerechnet am Tag nach dem Transferende operieren zu lassen, traf der Schwede dabei im Alleingang. Auch ein Eingriff während der langen WM-Pause im Winter wäre denkbar gewesen. In jedem Fall hat Sebastian Andersson damit eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen, die am Geißbockheim längst nicht alle Verantwortlichen nachvollziehen können. Eine sportliche Zukunft im Trikot des 1. FC Köln scheint damit trotz Verbleib mehr als unwahrscheinlich.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Analysen vom GEISSBLOG
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