Wegen Bombenfund in Deutz Zentrale von RTL wird evakuiert: Das sind die Folgen

Massive Evakuierung in Köln: 20.000 Menschen müssen in der Innenstadt ihre Wohnungen verlassen. Und auch bei RTL muss einiges umgeplant werden.
Am kommenden Mittwoch steht Köln vor einer der größten Bombenentschärfungen der vergangenen Jahre: Nach dem Fund von drei amerikanischen Weltkriegsbomben müssen voraussichtlich 20.000 Einwohner ihre Wohnungen verlassen – eine Dimension, die selbst für die regelmäßig von Bombenentschärfungen betroffene Domstadt außergewöhnlich ist.
Besonders spektakulär: Auch die Zentrale des Fernsehsenders RTL im Stadtteil Deutz ist von der Evakuierung betroffen, was den Programmablauf erheblich durcheinanderbringt. Die Frühmagazine "Punkt 6" und "Punkt 7" sollen noch live aus dem Sendezentrum übertragen werden. "Punkt 8" entfällt hingegen, da bis zu diesem Zeitpunkt das Gebäude vollständig evakuiert sein muss, teilte eine RTL-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur mit.
RTL verhängt in Deutzer Zentrale einen Notfallplan
Der Sender reagiert mit einem Notfallplan: Generell würden alle Mitarbeitenden von RTL Deutschland am Standort Köln, soweit möglich, an dem Tag direkt aus dem Mobile Office arbeiten, hieß es. Die Sendungen "Punkt 12", "RTL Aktuell" um 18.45 Uhr sowie das "RTL Nachtjournal" um Mitternacht würden live aus dem Hauptstadtstudio in Berlin gesendet. "Alle weiteren Sendungen werden vorab aufgezeichnet, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten", erklärte der Sender.
Das tagesaktuelle TV-Programm des Nachrichtensenders ntv soll ab 7 Uhr morgens dagegen in den Studios in Köln-Ossendorf produziert und wie gewohnt gesendet werden.
Für RTL ist die Situation nicht neu: Im April 2024 musste das Sendezentrum zuletzt infolge eines Bombenfunds mitten in der dreistündigen Livesendung "Punkt 12" evakuiert werden. Damals hatte der Sender die Produktion kurzerhand ins Freie verlegt.
Am Montag waren zwei amerikanische 20-Zentner-Bomben und eine amerikanische 10-Zentner-Bombe entdeckt worden. Neben den Wohnungen müssen auch fast 60 Hotels, ein Krankenhaus und mehrere Museen geräumt werden. Bombenentschärfungen sind in Köln Routine – die Stadt gehörte zu den am stärksten bombardierten des Zweiten Weltkriegs. Doch die Dimension der bevorstehenden Evakuierung ist selbst für Kölner Verhältnisse außergewöhnlich.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa