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Tierquälerei für Fetisch-Videos: Mann soll Mäuse gequält und getötet haben


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"Crush-Fetisch"
Mann zerdrückt kleine Mäuse – und verkauft Videos davon im Netz


05.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Weiße Maus in einer HandVergrößern des Bildes
Weiße Maus in einer Hand (Symbolbild): Der Mann soll die Tiere zertreten haben. (Quelle: Friso Gentsch/Archiv/dpa)
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Crush-Videos zeigen, wie kleine Tiere zertreten werden, und dienen der sexuellen Befriedigung einer extremen Fetisch-Community. In NRW ermittelt deswegen nun die Polizei.

Auf der Plattform "Reddit" haben Nutzer nach einem Mann aus Düsseldorf gesucht, der Tiere quälen soll. Der Mann soll kleine weiße Mäuse in großen Mengen in einem Zoogeschäft kaufen – nicht aber als Futter für Reptilien oder um sie als Haustiere zu halten. Der Mann soll die Tiere mit den Füßen zerdrücken, die Taten filmen und die entsprechenden Videos über das Internet verkaufen.

Auf Anfrage von t-online recherchierte die Polizei Düsseldorf zu dem Fall – und wurde fündig. Im System fanden die Beamten eine entsprechende Strafanzeige gegen einen Mann. Dieser stamme aber nicht aus Düsseldorf, sondern aus Nörvenich, südwestlich von Köln in der Nähe von Düren. Gegen den Mann wurde Anzeige erstattet, da er tatsächlich Mäuse vor laufender Kamera quälen und zertreten soll. Videos davon verkaufe er dann über das Netz an Mitglieder einer Fetisch-Community.

Sexuelle Befriedigung als Motivation: Der Crush-Fetisch

Das Phänomen ist nicht neu, der sogenannte Crush-Fetisch ist im Netz sogar recht verbreitet. Das englische Wort "to crush" bedeutet übersetzt so viel wie "zerquetschen" und beschreibt, worum es den Anhängern des Fetisches geht: Sie sehen sich Videos an, in denen Dinge zertreten werden, und verschaffen sich dadurch sexuelle Befriedigung. Häufig werden in den Videos leblose Gegenstände wie Pappkartons oder Getränkedosen zerquetscht, was eine mildere Form des Fetischs darstellt.

In extremeren Ausprägungen werden aber auch Insekten und Tiere vor der Kamera zerdrückt ("Animal Crushing"). Das können Käfer sein, aber eben auch Mäuse, Kaninchen, Meerschweinchen, Krabben und Hummer. Manchmal werden in den Aufnahmen auch Katzen oder kleine Hunde getötet. Oft werden die Tötungen dabei auch von Frauen durchgeführt – diese tragen dann zumeist Stöckelschuhe oder anderes Schuhwerk wie Stiefel oder Turnschuhe.

Herstellung von Crush-Videos ist in Deutschland verboten

In den USA wurden Crush-Videos 2010 verboten, auch in Großbritannien wurden bereits Menschen wegen der Anfertigung und Verbreitung entsprechenden Materials verurteilt. In Deutschland ist die Produktion derartiger Fetisch-Videos ebenfalls strafbar. So sieht das Tierschutzgesetz vor, dass Menschen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe belangt werden, wenn sie ein Wirbeltier "ohne vernünftigen Grund" töten.

Selbiges gilt für Personen, die Wirbeltieren"aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden" zufügen. Eine Ordnungswidrigkeit stellt es dar, wenn Wirbeltieren "ohne vernünftigen Grund erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden" zugefügt werden. Auch das Verbreiten tierpornografischer Schriften (Bilder, Videos etc.) kann nach Paragraf 184a des Strafgesetzbuches mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe bestraft werden.

Düsseldorfer Polizei ermittelt weiter

Im Jahr 2022 musste sich eine Frau in Würzburg vor dem Amtsgericht verantworten. Auch sie hatte ein Video verbreitet, in denen Mäuse zertreten wurden. Wie die "Süddeutsche Zeitung" damals berichtete, wurde ein Mann, der die Clips aufgenommen hatte, wegen der strafbaren Tiertötung angeklagt. Die Frau wurde laut der SZ zu einer Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu 40 Euro verurteilt, der Angeklagte musste demnach 90 Tagessätze je 70 Euro zahlen.

Der Kanal auf Reddit, in dem die Nutzer über den vermeintlichen Tierquäler-Fall aus Düsseldorf diskutierten, wurde inzwischen geschlossen. "Wenn das wahr sein sollte, ist das was für die Polizei und keine Hexenjagd auf Reddit", meinte ein Moderator der Plattform dazu. Die Düsseldorfer Polizei möchte nun prüfen, ob sich die Diskussion auf den Fall in Nörvenich bezogen hat – oder ob es tatsächlich auch in Düsseldorf einen Tierquäler gibt, der Mäuse für die sexuelle Befriedigung Dritter zerquetscht.

Verwendete Quellen
  • gesetze-im-internet.de: Paragraph 17 und 18 des Tierschutzgesetzes
  • gesetze-im-internet.de: StGB – Paragraph 184a Verbreitung gewalt- oder tierpornographischer Inhalte
  • Anfrage bei der Polizei Düsseldorf
  • reddit.com: Tierquäler kauft Mäuse in oder in der Gegend von Düsseldorf und zertritt diese dann, um Videos davon zu verkaufen
  • sueddeutschezeitung.de: "Frau wegen 'Animal Crushing' verurteilt"
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