Kiel Nach Jamaika-Aus: CDU und Grüne beraten über Zweierbündnis
Fünf Tage nach dem Jamaika-Aus haben CDU und Grüne Sondierungsgespräche über ein gemeinsames Bündnis aufgenommen. Die Spitzen der Parteien gaben sich vor dem Treffen auf dem Gelände des Kieler Holstein-Stadions zuversichtlich. Man gehe selbstbewusst und guten Mutes in die Gespräche, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Dienstagmittag.
Wo die Gespräche inhaltlich schwierig werden könnten, ist noch nicht erkennbar. Günther betonte: "Wir haben 43,4 Prozent geholt und das muss sich auch in einem Koalitionsvertrag wiederfinden". Er habe nichts dagegen, bei manchen Themen noch einen Zahn zuzulegen. "Aber der Kurs ist richtig, die Richtung stimmt."
Die Grünen-Spitze zeigte sich ebenfalls optimistisch. "Wir haben viele Hausaufgaben zu machen in Schleswig-Holstein, haben viel vor für die Zukunft unseres Landes", sagte Finanzministerin Monika Heinold. Man wolle an die guten Gespräche der vergangenen Woche anknüpfen. Aminata Touré, die im Spitzen-Duo zusammen mit Heinold zur Wahl angetreten war, ergänzte: "Auch Daniel Günther und die CDU haben sehr deutlich gemacht, dass wir gerade im Klimaschutz vorankommen müssen". Daher seien die Positionen der Parteien kein Widerspruch. Man werde sich hervorragend ergänzen.
Nach der Landtagswahl am 8. Mai hatten in der vergangenen Woche die Sondierungsgespräche zwischen den seit 2017 regierenden Jamaika-Partnern CDU, Grüne und FDP begonnen. Trotz Kantersieg der CDU hatte Günther das Dreierbündnis zunächst fortsetzen wollen. Am Donnerstag waren die Gespräche aber gescheitert. Die CDU sprach sich daraufhin für weitere Sondierungen mit den Grünen aus.