Kiel Spannung vor zweitem Dreikampf der Nord-Spitzenkandidaten
Kiel (dpa/lno) - Vor dem TV-Triell der Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein hat eine weitere Umfrage der CDU eine deutliche Mehrheit prognostiziert. Noch ist unklar, ob Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) an dem verbalen Dreikampf am Mittwochabend (21.00 Uhr) im NDR-Fernsehen mit den Spitzenkandidaten Thomas Losse-Müller (SPD) und Monika Heinold (Grüne) nach einer Corona-Infektion persönlich teilnehmen kann oder ob er von zu Hause zugeschaltet werden muss.
Ihm gehe es zwar deutlich besser, sagte Günther am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". "Ich bin aber noch positiv im Moment, deswegen muss ich im Moment noch zu Hause bleiben." Nach Angaben eines CDU-Sprechers soll das Ergebnis eines Schnelltests am Mittwoch über die Form von Günthers Beteiligung an der Sendung entscheiden.
Im Kieler Landeshaus wollen sich Günther, Losse-Müller und Heinold Fragen von NDR-Chefredakteur Andreas Cichowicz und Landespolitik-Chefin Julia Stein stellen. Ursprünglich sollte die Diskussionsrunde bereits am 26. April stattfinden, der Regierungschef sagte nach seiner Corona-Infektion aber ab.
In einer am Dienstag veröffentlichten Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der "Bild"-Zeitung kam die CDU auf 36 Prozent. Damit wäre sie im neuen Landtag klar stärkste Kraft. Die SPD kam auf 20 Prozent, die Grünen auf 16 Prozent. Die FDP landete bei 9, die AfD bei 6 Prozent. Der von der Fünf-Prozent-Hürde befreite SSW, die Partei der dänischen und friesischen Minderheit, lag bei 5 Prozent. Die derzeit nicht im Landtag vertretene Linke kam auf 3 Prozent.
Die FDP, neben den Grünen aktueller Koalitionspartner der CDU, hat sich wie Günther bereits für eine Fortsetzung der Jamaika-Koalition ausgesprochen. "Laut den jüngsten Umfragen ist das Rennen um die Staatskanzlei de facto gelaufen", sagte FDP-Landtagsfraktionschef Christopher Vogt. "Daniel Günther wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Ministerpräsident bleiben und das unterstützen wir auch." Für Vogt bleibt angesichts der Umfragewerte nur noch offen, ob es zukünftig eine schwarz-grüne oder eine schwarz-gelbe Landesregierung geben wird.