Kiel Heinold: Mit Grünen stärkste Kraft im neuen Landtag
Schleswig-Holsteins Grünen-Spitzenkandidatin Monika Heinold will bei der Landtagswahl am 8. Mai mit ihrer Partei stärkste Kraft werden. "Mein Ziel ist es, Ministerpräsidentin zu werden", sagte die Finanzministerin am Montag. Zu den Koalitionsoptionen hielt sie sich weiter bedeckt. "Es gibt keine Vorfestlegungen."
Bei einer am 10. März veröffentlichten repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks kamen die Grünen wie die SPD auf 20 Prozent. Die CDU lag in der sogenannten Sonntagsfrage bei 33 Prozent. Aktuell regieren die Grünen in einer Koalition mit CDU und FDP.
Die Landessprecherin der Grünen Jugend, Sophia Marie Pott, sprach sich für eine progressive Regierung ohne Union und Liberale aus. Heinold sagte, sie teile nicht die Einschätzung der Grünen Jugend, dass dies zwingend gegen CDU und FDP spreche. Man werde nach der Wahl sehen, was an Mehrheiten möglich sei.
Die Grünen wollen im Wahlkampf auf den Klimaschutz setzen. "Klimafragen sind immer Gerechtigkeitsfragen", sagte der Landesvorsitzende Steffen Regis. Es gehe bei hohen Energiepreisen auch um soziale Gerechtigkeit.
Heinold sagte, "wir wollen den Klimaschutz in Schleswig-Holstein stärker machen". Die Energieversorgung müsse diverser aufgestellt werden. Wegen verantwortungsloser Energiepolitik in der Vergangenheit und zu geringen Tempos beim Ausbau erneuerbarer Energien sei Deutschland noch von fossiler Energie abhängig. Es sei bitter, trotz des russischen Angriffskrieges in der Ukraine weiter russische Energie kaufen zu müssen oder in undemokratischen Staaten. "Das ist nichts, was ich gewollt habe." Sie verwies auf Auseinandersetzungen im Norden um "Kleinigkeiten" wie Solarflächen auf Dächern.
Regis bezifferte den Wahlkampfetat auf 750.000 Euro. Die Grünen wollen unter anderem mit 400 Großplakaten und 20.000 kleineren Plakaten für ihre Themen werben.