Kiel 30 Jahre Seehund-Abkommen - Ministerium: Erfolgsgeschichte
Das vor 30 Jahren in Kraft getretene trilaterale Abkommen zur Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer hat nach Ansicht des Umweltministeriums in Kiel eine Erfolgsgeschichte eingeleitet. Schleswig-Holstein habe mit umfassenden Schutzmaßnahmen zu einer deutliche Erholung der Bestände beigetragen, sagte Staatssekretärin Dorit Kuhnt am Dienstag. Das Schutzabkommen hatten Deutschland, Dänemark und die Niederlande unter dem Eindruck eines Seehundsterbens im Jahr 1988 geschlossen.
Im Laufe der Zeit erholten sich die Bestände wieder: Lebten 1999 erst etwa 15.200 Seehunde im Wattenmeer, so wurde 2020 mit rund 28.400 Tieren ein Höchststand seit Beginn des Monitorings gezählt. Intensive Jagd bis in die 1970er Jahre hinein und schädliche Umwelteinflüsse hatten zuvor einen deutlichen Rückgang der Bestände verursacht. Die Jagd auf Seehunde ist seit 1974 verboten. Besondere Schutzzonen für die wichtigen Wurf- und Liegeplätze von Seehunden und Kegelrobben sind ausgewiesen, außerdem wurden Geschwindigkeitsregeln für Wasserfahrzeuge eingeführt.
"Die Menschen können hier im Nationalpark Seehunde und auch Kegelrobben vielerorts in ihrem natürlichen Umfeld erleben", konstatierte Kuhnt. "Diese für das Wattenmeer typischen Arten zeigen uns, dass Schutzmaßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt nötig sind - und bei Kontinuität zu einem langfristigen, sichtbaren Erfolg führen."