Kiel CDU-Wirtschaftsflügel im Norden für Mitgliederentscheid
In der Debatte um eine Neuaufstellung der CDU-Spitze nach der verlorenen Bundestagswahl fordert der Wirtschaftsflügel der Partei in Schleswig-Holstein einen Mitgliederentscheid. "Der oder die neue Vorsitzende muss über eine hohe Bindekraft in die Parteibasis hinein verfügen, um die CDU in Ihrer ganzen Breite als Volkspartei wieder zusammenzuführen", sagte am Montag der Landesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Stefan Lange.
"Wir brauchen jetzt eine Persönlichkeit, hinter der sich alle Flügel der Partei versammeln können." Das könne nur ein Mitgliederentscheid gewährleisten. Der Ministerpräsident und CDU-Landeschef Daniel Günther hatte sich dagegen am Samstag kritisch zu einem Mitgliederentscheid geäußert.
"Um alte Flügelkämpfe nicht wieder aufleben zu lassen, wäre es zudem hilfreich, wenn ehemalig unterlegene Kandidaten auf eine erneute Kandidatur verzichten würden", sagte Lange. Dies träfe auf Friedrich Merz und Norbert Röttgen zu. In der Vergangenheit hatte die Mittelstandsunion für Merz plädiert, doch jetzt will sie einen Generationswechsel. Viel Sympathie genießt dabei Carsten Linnemann, der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU/CSU.
Die CDU brauche nicht nur eine personelle Erneuerung im Bundesvorstand und in der Parteizentrale, unterstrich Lange. Sie müsse auch wieder stärker Kernkompetenzen wie Kriminalitätsbekämpfung, innere und äußere Sicherheit, Außen-, Steuer- und Wirtschaftspolitik herausstellen, um Wähler zurückzugewinnen und langfristig zu binden. "Wer in einem gut gehenden bürgerlichen Lokal immer mehr Lieblingsgerichte seiner Stammgäste von der Karte nimmt, muss sich nicht wundern, wenn die Stammgäste irgendwann ausbleiben und das Lokal in Schwierigkeiten kommt."