Kiel Demokratiepreis an Großbritannien verliehen
Für die Unterstützung der Briten beim Aufbau der Demokratie hat Großbritannien den Demokratiepreis des Schleswig-Holsteinischen Landtags und der Sparkassen 2021 erhalten. "Das Vereinigte Königreich ist stolz auf die Rolle, die es bei der Gründung Schleswig-Holsteins gespielt hat", sagte die britische Botschafterin Jill Gallard am Mittwoch im Vorfeld der Preisverleihung im Landtag in Kiel. "Vor 75 Jahren waren wir Besatzer, nun sind wir wieder Freunde und Partner." Beide Länder teilten die gleichen Werte und Interessen.
"Erstmals wird ein ganzes Land ausgezeichnet", sagte Landtagsvizepräsidentin Kirsten Eickhoff-Weber (SPD). "Diese Ehrung ist Ausdruck des tiefen Dankes des Landes Schleswig-Holstein dafür, dass die Menschen seit nunmehr 75 Jahren in Selbstbestimmung, Demokratie und Freiheit leben können - und für das Vertrauen, das man ihnen gewährte." Die Briten hätten nach dem Krieg entschieden, den demokratischen Neuanfang mit den Deutschen zu wagen. "Ein enormer Vertrauensvorschuss: Denn es gab keine Garantie, dass es gelingen würde, aus einem Volk der Täter und Mitläufer eine demokratische Gesellschaft zu machen."
In diesem Jahr jährt sich der Gründungstag Schleswig-Holsteins zum 75. Mal. Den Grundstein zur Gründung des Landes hatte die Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung vom 23. August 1946 gelegt. Der erste ernannte Landtag, dessen konstituierende Sitzung der damalige britische Militärgouverneur eröffnete, trat am 26. Februar 1946 im Kieler Schauspielhaus zusammen - noch vor dem Gründungstag des Landes.
Nach Angaben von Botschafterin Gallard soll das Preisgeld von 3000 Euro an ein Klimaschutzprojekt zweier junger Menschen aus der Region gehen - Nik Aaron Willem und Asadullah Haqmal. "Die beiden haben die Jury mit ihrem Vorhaben, ihren Klimaroman "Grüne Tiger" als Hörbuch zu veröffentlichen, um einem größeren Publikum die Dringlichkeit der Klimakrise nahezubringen, überzeugt", sagte sie.