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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Kieler Engagement zeigt Gesicht" Wie eine Regattahelferin für gesittete Fahrten auf See sorgt
Damit bei der Kieler Woche auf dem Wasser alles glatt läuft, braucht es Freiwillige, die mit anpacken. Eine davon ist die ehrenamtliche Regattahelferin Katharina Hauck. Was steckt hinter dem Job?
Ohne ehrenamtliche Helferinnen und Helfer wie Katharina Hauck wären Segelregatten wie etwa auf der Kieler Woche kaum möglich. Sie sorgt mit ihrem Team aus Ehrenamtlichen, der "Seebahn", für die reibungslose Durchführung der Wettfahrten. Dafür setzt sich die Kielerin stundenlang ins Schlauchboot, legt Regattakurse aus – oder ist für Start und Ziel einer Regatta verantwortlich, pfeift Fahrten an und ab.
"Wir sind die Organisation, die das Feld aufbaut", sagt Hauck. "Auf der Kieler Woche kommen sehr viele Segler mit vielen unterschiedlichen Booten zusammen. Weil sie so unterschiedlich sind, brauchen sie auch verschiedene Bahnen, auf denen sie fahren können." Hauck sorgt mit ihrem Team dafür, dass Segler sich vergleichen können. Dabei übernimmt sie abwechselnd mit ihren Kollegen je nach Situation eine andere Aufgabe. Mal ist sie im Startschiff, mal steckt sie vom Schlauchboot aus die Bahn für die Segler ab. Neben Hauck sind etwa weitere 100 Freiwillige im Einsatz, um die Segelsportler zu unterstützen. "Es gibt ganz viele wie mich", sagt Hauck bescheiden. Sie seien eine Gruppe "wind- und wetterfester Menschen", die auf die See hinausfahren.
Liebe zum Segelsport
Die ehemals selbst aktive Regattaseglerin merkte irgendwann, dass sie das "nicht mehr so glücklich macht". Die Liebe zum Segelsport blieb jedoch, und so fing sie an, sich als Helferin zu engagieren. Und der Einsatz bei Regatten begeistert sie nach wie vor – nun schon seit über 20 Jahren: "Es ist immer wieder neu, es ist immer wieder spannend", sagt Hauck. Keine Wettfahrt sei wie die andere. Auch die Gemeinschaft mit den anderen Freiwilligen sei ihr wichtig. Über die Jahre haben sich auch tiefe Freundschaften unter den Helfern entwickelt. Auch Paare hätten sich so gefunden. Es habe sogar mal einen Heiratsantrag auf See gegeben – über Funk.
Auf die Kieler Woche freut sie sich in diesem Jahr besonders, da es die einzige Veranstaltung dieser Art ist. Auch eine Gelegenheit, die vielen Freunde wieder zu treffen: "Wir wüssten gar nicht, was wir gemacht hätten, wäre sie ausgefallen", sagt Hauck.
Dabei geht es ihr und den anderen Helfern auch um die Sportler, denen sie auf der Kieler Woche den Wettkampf in der Corona-Krise ermöglichen wollen. Sie lobt die frühe Entscheidung der Organisatoren, das Segelfestival gleich auf September zu verschieben, da eine Veranstaltung in dieser Größenordnung lange geplant werden muss. "Das Stück Normalität und Stabilität brauchen die Menschen", sagt Hauck, die während der Kieler Woche jeden Tag im Einsatz ist. Gut möglich, dass sie damit auch sich selber meint.
Disclaimer: Das Nachrichtenportal t-online ist ein Angebot der Ströer Content Group, in deren Zusammenarbeit die Aktion "Kieler Engagement zeigt Gesicht" entstanden ist.
Gespräch mit Katharina Hauck
Webseite Kieler Seebahn