Magdeburg Liquiditätskredite der Landkreise gestiegen
Die Liquiditätskredite der elf Landkreise in Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent gestiegen. Zum 31. Dezember betrugen diese 273 Millionen Euro. Das geht nach Angaben der Landkreistages Sachsen-Anhalt aus der Kassenstatistik des Statistischen Bundesamtes hervor.
Mit 167,52 Euro pro Einwohner weisen Sachsen-Anhalts Landkreise im bundesweiten Vergleich den zweithöchsten Wert aus, mit deutlichem Abstand gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (83,41 Euro pro Einwohner). Nur die Landkreise in Rheinland-Pfalz liegen mit 320,57 Euro pro Einwohner noch höher.
"Der seit Jahren viel zu hohe Bestand an Kassenkrediten zeigt deutlich, dass die Landkreise in Sachsen-Anhalt für die ihnen übertragenen Aufgaben nicht auskömmlich finanziert sind", erklärte der Präsident des Landkreistages Sachsen-Anhalt, Michael Ziche, am Freitag. Die Landkreise würden zusätzliche Unterstützung benötigen.
Das Finanzministerium verwies am Freitag jedoch darauf, dass die Verschuldung der Landkreise 2021 insgesamt trotz Auswirkungen der Corona-Pandemie gesunken sei. Das Minus habe zum 31. Dezember bei rund 627,8 Millionen Euro gelegen. Dies sei ein Rückgang von 2,7 Millionen Euro gegenüber 2020 und von 60,1 Millionen Euro gegenüber 2019. Den Kommunen habe im Jahr 2021 genügend Geld zur Verfügung gestanden, erklärte Finanzminister Michael Richter (CDU). Das Land werde auch künftig für eine angemessene Finanzausstattung der Kommunen sorgen.
Nach Angaben des Landkreistages verfügen die Landkreise im Gegensatz zu Bund, Land und Gemeinden als einzige Gebietskörperschaft über keine eigenen Steuereinnahmen. Sie stellen ihr Budget aus dem Finanzausgleich durch das Land und Umlagezahlungen ihrer kreisangehörigen Gemeinden auf.